Arbeitslosigkeit weiter gestiegen

Die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich ist 2016 weiter gestiegen, der Anstieg wurde aber deutlich gebremst. Diese Bilanz zieht das AMS Niederösterreich. Anfang Dezember waren mehr als 68.000 Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Zahl der Arbeitslosen nahm 2016 zwar weiter zu, das Plus von voraussichtlich 2,4 Prozent ist laut Arbeitsmarktservice Niederösterreich allerdings bei weitem nicht so stark ausgefallen wie noch 2015 mit 9,2 Prozent. Die Steuerreform hat das Wirtschaftswachstum etwas angekurbelt, die Unternehmen stellten mehr Fachkräfte ein.

Arbeitslosenquote beträgt 9,1 Prozent

Bis Jahresende wird es laut AMS in Niederösterreich rund 79.400 Personen gelingen, aus der Arbeitslosigkeit heraus wieder eine Beschäftigung aufzunehmen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von einem Prozent (817 Personen). Der Zuwachs an Arbeitssuchenden war 2016 jedoch höher als die zusätzlichen Jobangebote. Die Arbeitslosenquote für Niederösterreich wird somit wie im Jahr davor bei 9,1 Prozent und damit auch im Bundesdurchschnitt liegen.

Für Jugendliche hat sich den AMS-Angaben zufolge die Lage am Arbeitsmarkt gebessert. Die Zahl der als arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen in der Altersgruppe bis 25 Jahre dürfte demnach um vier Prozent auf 7.264, jene der Lehrstellensuchenden um 2,3 Prozent auf 1.020 zurückgehen. „Diese Entwicklung hat zum einen demographische Ursachen und ist zum anderen auch auf unsere konsequente Arbeitsmarktpolitik zurückzuführen“, sagt AMS-Landesgeschäftsführer Karl Fakler.

Frauen und Migranten als Verlierer

Zu den sogenannten Verlierern am Arbeitsmarkt gehörten in diesem Jahr Frauen. Sie sind vom Anstieg der Arbeitslosigkeit mit einem Plus von voraussichtlich 3,9 Prozent stärker betroffen als Männer mit einem Zuwachs von 1,3 Prozent. Auch der Anteil der Jobsuchenden ohne Pflichtschulabschluss ist 2016 um 2,5 Prozent gestiegen und damit am stärksten von allen Bundesländern. Fast jeder zweite AMS-Kunde in Niederösterreich konnte in diesem Jahr nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen.

Ebenfalls zu den Arbeitsmarkt-Verlieren zählen Menschen mit Migrationshintergrund, die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe wird laut AMS-Prognose um 5,7 Prozent steigen. Zum Vergleich: Bei Personen ohne Migrationshintergrund wird für 2016 ein Anstieg von einem Prozent erwartet. Die Zahl der arbeitslosen Asylberechtigten hat sich heuer im Vergleich zu 2015 beinahe verdoppelt (+89,1 Prozent auf 2.454). Wie bereits im Vorjahr gehörte zudem fast jeder dritte vorgemerkte Arbeitslose der Generation 50+ an: Die Arbeitslosigkeit stieg in dieser Gruppe gegenüber 2015 um 13,8 Prozent.

Laut Arbeitsmarktservice Niederösterreich dürfte die Arbeitslosigkeit 2017 noch weiter steigen. Prognostiziert wird ein Plus von 6,7 Prozent auf 64.000 Personen. Die Beschäftigtenzahl dürfte gleichzeitig allerdings erstmals die Marke von 600.000 übersteigen.

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