Strahlenschutzzentrum für Traiskirchen
Die „Capacity Building Center“, die weltweit eingerichtet werden sollen, sollen der Stärkung der nuklearen Sicherheit dienen und zur Optimierung der nationalen Vorsorge bei Strahlenunfällen beitragen. Zwei solche Kompetenzzentren befinden sich bereits in Japan, eines in Südkorea. Das bisher einzige in Europa wird in der Zivilschutzschule des Innenministeriums in Traiskirchen untergebracht.
Obwohl es in Österreich kein Atomkraftwerk gibt, bestehe dennoch die Gefahr eines Atomunfalles, sagt Stefan Schönhacker, Referent der Zivilschutzschule. Nicht nur ein Unfall in einem grenznahen Atomkraftwerk, sondern auch der Absturz von Satelliten mit radioaktivem Material oder Verbrechen mit Strahlenquellen seien denkbar. Daher werden an der Zivilschutzschule seit 60 Jahren Polizisten im Bereich Strahlenschutz ausgebildet.
Zivilschutzschule/Robert Huss
Umfangreiche Strahlenschutz-Ausbildung
Am „Capacity Building Center“ sollen nun neben Einsatzkräften auch Mitglieder von Strahlenschutzbehörden sowie Mitarbeiter von Kernkraftwerken aus ganz Europa ausgebildet werden. „Für die Zivilschutzschule ist die Aufnahme in den CBC-Kreis eine große Anerkennung", sagte der stellvertretende Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Johann Bezdeka, bei der Vertragsunterzeichnung mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA). „Damit wird das Know-how und die professionelle Arbeit der Zivilschutzschule im Bereich der Strahlenunfälle gewürdigt“, so Bezdeka.
Die neue Ausbildung in Traiskirchen wird gemeinsam mit der IAEA gestaltet. Teilnehmer der Kurse probieren Schutzausrüstung an, bekommen eine detaillierte Schulung für Strahlen-Messgeräte und führen Übungen durch, bei denen Strahlenquellen aufgefunden werden müssen. Zudem ist eine enge Vernetzung mit den anderen Kompetenzzentren, wie etwa jenem in Fukushima, geplant, um bei der Strahlenschutz-Ausbildung stets auf dem neuesten Stand zu sein.