Kunstvolles Spielzeug aus Holzresten

Bei Arbeiten mit Holz bleiben meist viele Reste übrig, die letztlich oft weggeworfen werden. Ein Orgelbauer aus Würflach (Bezirk Neunkirchen) fand das zu schade: Er erzeugt kunstvolles Kinderspielzeug aus Holzresten.

Christoph Allgäuer sitzt an der großen, hunderte Jahre alten Orgel in seiner Werkstatt. Er testet sie, nachdem er sie gestimmt hat. Um ihn herum stapeln sich Holzbretter, es stehen viele Arbeitsmaschinen im Raum, Staub liegt in der Luft. Hier ist Christoph Allgäuer in seinem Element.

Orgelbauer fertigt aus Holz Kinderspielzeug

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Das ist das größte Spielzeug, das derzeit erhältlich ist: Ein „Schaukel-Motorrad“

Werkstatt abseits der Massenproduktion

Immer wenn der Orgelbauer mit Holz arbeitet, bleiben viele Reste übrig - eigentlich Holzabfall. Diese Reste wegzuwerfen war Allgäuer zu schade, daher kam ihm vor einigen Jahren die Idee, daraus Spielzeug herzustellen. Massenproduktion ist in seiner Werkstatt allerdings Fehlanzeige: „Das kommt auch daher, dass ich vom Orgelbau komme, denn die Orgel ist ja auch ein sehr individuelles Instrument. Und beim Spielzeug sollte es auch so sein. Mir ist immer wichtig, dass man etwas Besonderes herstellt“, so der gebürtige Vorarlberger.

Allgäuer stellt zum Beispiel Watschel-Enten zum Nachziehen, Drachen mit beweglichen Gliedern, Autos mit liebevolllen Details wie Scheinwerfern und einem beweglichen Lenkrad oder Schaukelstühle in Form eines Motorrades her. Ohne Plastik, ohne Metall. Die Spielsachen bestehen nur aus Kirschen-, Eschen- oder Nuss-Holz, das gewachst wird. So ist es für Kinder absolut unbedenklich - auch wenn sie es in den Mund nehmen, so Allgäuer.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Von der Werkstatt ins Kinderzimmer

In Christoph Allgäuers Werkstatt entstehen nicht nur große Töne, sondern auch kleine Kinderspielsachen aus feinstem Holz.

Spielzeug als Wegbegleiter

Dem Orgelbauer zufolge sollten die Gegenstände aber nicht nur als Spielzeug, sondern als Kunstobjekte gesehen werden: „Dadurch, dass es handsignierte Stücke in limitierter Stückauflage sind, ist es auch etwas für später, wenn man nicht mehr damit spielt. Dann kann man es sich in die Vitrine stellen.“

In jedes einzelne Werkstück steckt Christoph Allgäuer sehr viel Zeit und Liebe. „Was mir viel Input gibt, ist, wenn die Leute auf Märkten zu unserem Stand herkommen und zum Lachen anfangen. Sie werden an die Jugend erinnert und sagen: So etwas habe ich auch einmal gehabt und schön, dass es so schönes Spielzeug wieder gibt. Das gibt mir viel Kraft, weiter zu machen.“

Silvia Schreiber, noe.ORF.at

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