Jüdischer Friedhof in Stockerau saniert

Die Sanierung des jüdischen Friedhofs Stockerau (Bezirk Korneuburg) ist abgeschlossen. Ab 1. Jänner 2017 übernimmt nun die Stadtgemeinde die Pflege der Friedhöfe für die Dauer von 20 Jahren.

Das gaben der Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich (Friedhofsfonds) und die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) in einer Aussendung am Freitag bekannt. Neben dem Friedhof in Stockerau wurde auch der jüdische Friedhof in Deutschkreutz (Burgenland) saniert.

Zwei Millionen Euro seit 2011 investiert

Mit einem Förderbetrag von zwei Millionen Euro seien von 2011 bis 2016 Maßnahmen zur Bewahrung der jüdischen Friedhöfe in Deutschkreutz, Göttsbach/Ybbs (Bezirk Melk), Graz, Hohenems (Vorarlberg), Kobersdorf, Lackenbach (beide Burgenland), Stockerau und am Zentralfriedhof/Wien Tor 1 und 4 sowie in Wien-Währing erfolgt, heißt es in der Aussendung. Zudem sei eine Datenbank finanziert worden, mit der die Gräber aller jüdischen Friedhöfe in Österreich erfasst werden, hieß es in der Aussendung.

Das Land Niederösterreich habe sich mit 25 Prozent an den Kosten für die Sanierung des jüdischen Friedhofs in Stockerau beteiligt. Bereits im November genehmigte das Kuratorium des Friedhofsfonds laut Aussendung fünf weitere Projektanträge der Israelitischen Kultusgemeinde Wien zur Sanierung der jüdischen Friedhöfe in Wien-Währing, am Wiener Zentralfriedhof Tor 1 und 4 sowie in Lackenbach und Kobersdorf im Burgenland im Gesamtausmaß von rund 1,2 Millionen Euro.

Der Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich wurde 2010 eingerichtet, um die im „Washingtoner Abkommen“ vereinbarte völkerrechtliche Verpflichtung Österreichs zur Restaurierung und Erhaltung jüdischer Friedhöfe in Österreich umzusetzen. Dem beim Nationalrat eingerichteten Fonds wird zu diesem Zweck über einen Zeitraum von 20 Jahren vom Bund jährlich ein Betrag in Höhe von einer Million Euro zugewendet. Das Geld gibt es jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Die IKG hat Eigenmittel in derselben Höhe aufzubringen und die jeweilige Standort-Gemeinde muss die nächsten 20 Jahre nach der Sanierung für die Instandhaltung sorgen.

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