Pröll: „Mit den Landsleuten auf Du und Du“

Landeshauptmann Erwin Pöll (ÖVP) hat sich am Heiligen Abend in der Fernsehsendung „Licht ins Dunkel“ für eine bürgernahe Politik ausgesprochen. Er selbst sei seit Jahrzehnten „mit den Landsleuten auf Du und Du“.

Im Interview mit dem Landesdirektor des ORF Niederösterreich, Norbert Gollinger, sprach Pröll von herausfordernden Zeiten für Politiker: „Es ist so, dass sich innerhalb relativ kurzer Zeit wieder Einiges bewegt hat und zwar in eine Richtung, wo man darauf achten muss, dass man vorsichtiger ist.“

Konkret ist die Rede von einem stabilen Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern und Politikern: „In einer derartigen Situation ist es wichtig, dass man in der politischen Arbeit weiß, was man zu tun hat. Auf einen Nenner gebracht heißt das: Man muss danach trachten, den Leuten eine objektive Sicht zu vermitteln, nicht übertreiben, aber auch nicht untertreiben.“

Pröll und Gollinger

ORF / Gernot Rohrhofer

Landeshauptmann Pröll im Gespräch mit Landesdirektor Gollinger

„Misstrauen zwischen Bevölkerung und Brüssel“

Pröll ortete ein Misstrauen zwischen der Bevölkerung und den Entscheidungsträgern in Brüssel: „Ich bin selbst der einen oder anderen Entwicklung, ausgehend von Brüssel, reserviert.“ Die richtige Antwort auf die jüngsten Entwicklungen - Stichworte „Brexit“ und Türkei - sei ein vernünftiger Mittelweg: „Die Chance und die Möglichkeit, die für ganz Europa gegeben sind, ist, dass man in den überschaubaren Regionen wie Niederösterreich versucht, ein klares Vertrauensverhältnis zwischen Bürgern und Politikern aufzubauen. Je intensiver dieses Vertrauensverhältnis vorhanden ist, umso mehr profitiert Europa in seiner Stabilität.“

„Bürgernahe Politik kein leeres Schlagwort“

Der Begriff der bürgernahen Politik sei kein leeres Schlagwort, so der Landeshauptmann: „Das leere Schlagwort muss mit Leben erfüllt werden, und das ist auch der Grund, warum ich in all den Jahren größten Wert darauf gelegt habe, ständig mit der Bevölkerung in Kontakt zu sein, mit den Landsleuten auf Du und Du zu sein. Das ist die einzige Chance, um tatsächlich orten zu können, was wir in diesem Land brauchen, um das Vertrauen aufrecht zu erhalten.“ Ein Politiker müsse demnach „diejenigen, für die er da ist, nämlich die Bevölkerung, bei allem, was er tut, mitnehmen.“

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