Imker müssen ab 2017 Bienenvölker melden
Die Arbeit der Imker fand bislang im Stillen und unbemerkt von den Behörden statt. Ab 2017 besteht für Österreichs Imker jedoch eine Meldepflicht. Das Gesundheitsministerium will künftig von jedem Imker die Anzahl seiner Bienenvölker wissen. Die Informationen werden in das Veterinärdateninformationssystem eingetragen. Zweimal pro Jahr wird die Datenbank aktualisiert. Damit hat die Behörde erstmals einen Überblick, wo wieviele Bienenstöcke vorhanden sind.
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Der Präsident des Niederösterreichischen Imkerverbandes, Johann Gruscher, begrüßt diesen Schritt. Denn im Fall von Krankheiten oder Seuchen wird rund um den betroffenen Imkereibetrieb ein Sperrkreis von drei Kilometern gezogen. Die Bienenvölker innerhalb dieser Zone müssen untersucht werden. „Bis man aber alle betroffenen Imker gefunden hatte, war das bislang eine mühsame Arbeit“, erklärt Gruscher, der als Sachverständiger tätig war. Künftig könne die Behörde schneller reagieren.
Die Befürchtungen einiger Imker, dass wegen der Registrierung künftig auch Steuern gezahlt werden müssen, teilt der Präsident des Imkerverbandes nicht. Erst ab 50 Bienenvölkern wäre man steuerpflichtig, als Berufsimker gilt man mit mehr als 200 Völkern. An diese Zahlen kommen die Bienenzüchter in Niederösterreich kaum heran. Allerdings könne man wegen der laufenden Erhebung, welcher Betrieb wieviele Bienenvölker hat, bei den Förderungen schwieriger manipulieren.
Links:
- Imkerkurse boomen weiterhin (noe.ORF.at; 11.7.2016)
- Frost: Millionenschaden in der Imkerei (noe.ORF.at; 5.5.2016)
- NÖ Imkerverband