Stärkstes Erdbeben 2016 in Alland

Die Erde bebte in Österreich 2016 wieder öfter: 70 Erdbeben haben die Österreicher 2016 laut einer ZAMG-Bilanz spürbar wahrgenommen. Das stärkste Beben gab es am 25. April bei Alland (Bezirk Baden) mit einer Magnitude von 4,2.

Insgesamt wurden mit dem Stationsnetz des Österreichischen Erdbebendienstes der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) 2016 weltweit rund 10.000 seismische Ereignisse registriert. 1.250 Erdbeben wurden in Österreich lokalisiert, davon konnten 61 von der Bevölkerung verspürt werden. Zusätzlich wurden neun Beben aus Nachbarländern wahrgenommen.

Erdbeben Grafik Bilanz 2016

ZAMG

„Das ist deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen 16 Jahre mit etwa 46 verspürten Beben pro Jahr“, stellte Seismologe Helmut Hausmann fest. Ein langfristiger Trend zu mehr Beben sei das aber nicht. „Die Zahl der gefühlten Beben in Österreich schwankt von Jahr zu Jahr stark. Denn tektonisch ruhige Phasen wechseln sich von Zeit zu Zeit mit aktiveren Perioden ab. 2015 und 2014 zum Beispiel gab es nur zwischen rund 40 und 50 verspürten Beben, 2013 waren das dagegen rund 70“, schilderte Hausmann.

Erdbebenserie in Alland mit sieben Beben

Der Grund für die vielen in Österreich gemessenen und verspürten Beben im Jahr 2016 waren einige Bebenserien im Osten und Westen. „Alleine während der Erdbebenserie bei Seefeld wurden acht Beben von der Bevölkerung verspürt“, sagt der ZAMG-Experte, „bei der Serie bei Alland sieben, und die Serie bei Klösterle brachte sechs spürbare Beben.“ Nur bei diesen zwei am stärksten spürbaren Beben des Jahres - bei Alland in Niederösterreich am 25. April mit einer Magnitude von 4,2 und bei Klösterle in Vorarlberg am 31. Jänner - wurden vereinzelt leichte Risse im Verputz oder abgesplitterte Verputzteile gemeldet, aber keine strukturellen Gebäudeschäden.

Erdbeben Grafik Bilanz 2016

ZAMG

Anzahl der in Österreich gefühlten Erdbeben seit dem Jahr 2000

2016 gab es auch überdurchschnittlich viele Rückmeldungen aus der Bevölkerung: Rund 8.000 Wahrnehmungsberichte sind über das Online-Wahrnehmungsformular der ZAMG eingelangt. „Der Grund für die zahlreichen Rückmeldungen ist neben der hohen Bebenzahl sicher die Tatsache, dass einige Beben auch in den großen Städten spürbar waren,“ sagte der Seismologe Hausmann.

Niederösterreich in Beben-Statistik an zweiter Stelle

Die mit Abstand meisten gefühlten Erdbeben, nämlich 24, ereigneten sich in Tirol. An zweiter Stelle liegt Niederösterreich mit 15 spürbaren Ereignissen. In der Steiermark und in Vorarlberg gab es heuer je sieben gefühlte Erdbeben, fünf ereigneten sich in Oberösterreich, zwei in Kärnten und eines im Burgenland. In Kärnten gab es auch 2016 wieder deutlich weniger Erdbeben als im langjährigen Durchschnitt.

Darüber hinaus wurden in Österreich vier der zum Teil verheerenden Erdbeben aus der Region Mittelitalien registriert. Die Erdbebenserie wurde durch den schweren Erdstoß (Magnitude 6,0) am 24. August eingeleitet. Zwei Ereignisse wurden aus der Schweiz sowie jeweils eines aus Deutschland, Slowenien und Liechtenstein wahrgenommen. Diese Beben waren in Österreich durchwegs relativ schwach zu spüren.

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