Ein Einsatzleiter für Rotes Kreuz und ASBÖ

Das Rote Kreuz und der Arbeitersamariterbund (ASBÖ) arbeiten künftig in einem Pilotprojekt im Raum St. Pölten noch enger zusammen: Erstmals ist bei großen Unfällen nur ein Einsatzleiter für beide Rettungsorganisationen zuständig.

Das neue System eines gemeinsamen Bezirkseinsatzleiters für beide Rettungsorganisationen soll für Patienten den Vorteil bringen, dass Hilfe noch rascher organisiert werden kann. Das Einsatzgebiet im Pilotprojekt umfasst den Raum St. Pölten mit 23 umliegenden Gemeinden. Als ein Bezirkseinsatzleiter koordiniert künftig Markus Voglauer die zur Verfügung stehenden Kräfte von Rotem Kreuz und ASBÖ.

„Für den Patienten bedeutet das, dass es im Rettungsdienst jemanden vor Ort gibt, der koordiniert, wie viele Einsatzmittel wir noch brauchen, ob die eingesetzten Mittel ausreichend sind oder ob wir Notarztwägen oder Hubschrauber nachfordern müssen. Aber der Einsatzleiter macht auch ständige Rückmeldungen an die Leitstelle und sagt sehr frühzeitig, wir brauchen für mehrere Patienten auch geeignete Krankenhäuser“, erklärte Voglauer seine Funktion.

Einsatzleiter ist zentraler Koordinator

Der Einsatzleiter wird angefordert, wenn es zu einem großen Unfall kommt, aber auch bei Bränden, Unfällen mit Gefahrengut oder auch Flugzeugabstürzen und Bombendrohungen. In diesen Fällen übernimmt er die Koordination aller Rettungskräfte. Zusätzlich ist er für die Kommunikation mit den Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei, der Leitstelle von 144 Notruf Niederösterreich und auch gegenüber den Medien zuständig.

Rotes Kreuz ASBÖ

ORF/ Otto Stangel

Ab sofort koordiniert der Bezirksseinsatzleiter in Sankt Pölten die Rettungskräfte von Rotem Kreuz und ASBÖ bei größeren Unfällen

Der Einsatzleiter wird im Wochenturnus entweder vom ASBÖ oder dem Roten Kreuz gestellt. „Wir rechnen damit, dass sich dieses System bewähren wird. Speziell andere Einsatzorganisationen, wie die Feuerwehr oder die Polizei, mit denen wir ja sehr gut zusammenarbeiten, wünschen sich immer einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort und das können wir damit gewährleisten“, sagte Werner Schlögl vom Roten Kreuz, der auch als Einsatzleiter arbeiten wird.

Neues System könnte landesweit kommen

Die Erstalarmierung läuft wie bisher über die Einsatzzentrale von 144 Notruf Niederösterreich in Sankt Pölten. „Wir brauchen vor Ort bei größeren Einsätzen, wo mehrere Einsatzmittel vor Ort sind, einen Kommunikator, einen Partner, der uns draußen die Informationen gibt und dem wir Informationen geben können. Demnach können wir weiter entscheiden, ob nachalarmiert werden muss oder ob die alarmierten Ressourcen ausreichend sind“, erklärte Stefan Spielbichler von 144 Notruf Niederösterreich. Sollte sich das System mit einem gemeinsamen Bezirkseinsatzleiter für den ASBÖ und das Rote Kreuz bewähren, ist eine Ausweitung auf ganz Niederösterreich geplant.

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