Sechs Tote: Motiv wird womöglich nie geklärt

Nach der Familientragödie in Schildberg (Bezirk St. Pölten) mit sechs Toten wird das Motiv für die Tat wohl nie geklärt werden können. Der Staatsanwaltschaft fehlen Beweise, um zu klären, wieso die 35-jährige Frau so gehandelt haben dürfte.

Vor etwas mehr als einem Monat, am 1. Dezember, wurde die schrecklicke Bluttat bekannt. Eine 35-jährige Frau soll ihre drei Kinder, ihren Bruder, ihre Mutter und schließlich sich selbst getötet haben - mehr dazu in Frau erschoss eigene Familie und sich selbst (noe.ORF.at, 1.12.2016). Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei brachten in den Tagen danach immer mehr Details ans Tageslicht. So lebte die Täterin offenbar neben ihren Opfern - mehr dazu in Sechs Tote: Täterin lebte neben Opfern (noe.ORF.at; 6.12.2016).

Keine nachweisbare Persönlichkeitsstörung

Die Frage nach dem „Warum“ ist allerdings nach wie vor ungeklärt und wird dies wahrscheinlich auch immer bleiben. Bislang galt immer wieder die Krebserkrankung der Mutter der mutmaßlichen Täterin als mögliches Tatmotiv. Daran glaubt die Staatsanwaltschaft laut aktuellem Ermittlungsstand aber nicht und hält dies für „sehr unwahrscheinlich“.

Zudem könne man nicht nachweisen, ob die mutmaßliche Täterin Persönlichkeitsstörungen hatte. Beweise dafür gibt es nicht. Ebenso gibt es keinen Abschiedsbrief, weshalb es sehr wahrscheinlich ist, dass das wahre Motiv für die Tat nie geklärt werden wird.

Das endgültige Obduktionsergebnis liegt noch nicht vor, heißt es bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten. Laut dem vorläufigen Bericht liegen zwischen dem Tod der mutmaßlichen Täterin und der fünf Opfer einige Tage. Sie lebte offenbar neben den Opfern, bevor sie sich selbst das Leben genommen haben dürfte. Sollte sich in dem Endergebnis der Obduktion bewahrheiten, dass sie sich selbst umgebracht hat, werden die strafrechtlichen Ermittlungen eingestellt. Denn gegen tote Personen wird nicht weiter ermittelt.

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