Seeadler: GPS-Daten bringen neue Erkenntnisse

In Niederösterreich haben im Vorjahr 29 junge Seeadler das Licht der Welt erblickt. Um mehr über die Tiere herauszufinden, wurden fünf der Vögel vor Monaten mit Sendern versehen. Jetzt liegen erste überraschende Erkenntnisse vor.

Im Mai 2016 stattete die Tierschutzorganisationen WWF mehrere junge Seeadler aus dem Nationalpark Donau-Auen und den March-Thaya-Auen mit einem ultraleichten Sender aus. Seither konnten die Naturschützer mittels der eingehenden GPS-Daten mitverfolgen, wo sich die Seeadler aufhalten. Dadurch ließen sich neue Erkenntnisse über das Verhalten der bedrohten Tierart gewinnen.

Seeadler bleiben in Nähe des Horstes

Ein ganz wesentliches Forschungsergebnis ist, dass junge Seeadler offenbar zum Teil mehrere Monate lang in der Umgebung des Horstes bleiben, in dem sie geschlüpft sind. Für österreichische Bruten war das bisher laut WWF bisher unbekannt. Außerdem ergab eine Auswertung der GPS-Daten, dass die Seeadler innerhalb weniger Tage eine große Runde über die Slowakei und Tschechien flogen.

„Wenn wir wissen, wo die Seeadler umherstreifen, rasten und überwintern, können wir effektive Maßnahmen für ihren Schutz treffen“, so WWF-Projektleiter Christian Pichler. So gelangte man etwa zu der Erkenntnis, dass jeder in Österreich geborene Seeadler im Laufe seines Lebens zumindest einen Nachbarstaat aufsucht. Eine Zusammenarbeit im Naturschutz sei auf europäischer Ebene daher extrem wichtig, heißt es.

Erfolgreiches Seeadler-Jahr 2016

Insgesamt war das Jahr 2016 laut WWF ein gutes Jahr für die heimischen Seeadler. 188 Vögel wurden im Winter in Ostösterreich und den angrenzenden Ländern gezählt, 24 Seeadler-Paare haben erfolgreich gebrütet und 31 Jungvögel sind demnach ausgeflogen.

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