Eislaufen: Gefahr wird oft unterschätzt

Zahlreiche Seen laden bei strengem Frost und strahlendem Sonnenschein zum Eislaufen ein. Das Eis ist trotz Kälte aber oft nicht dick genug. Das Eislaufen kann damit zur Lebensgefahr werden, die Rettung muss schnell gehen.

Eine Person, die am Eis eingebrochen ist, sollte man als Ersthelfer nur dann retten, wenn man sich dadurch nicht selbst in Gefahr bringt. Zunächst sind die Rettungskräfte und die Feuerwehr zu alarmieren, danach sollte man sich am besten mit einem Seil absichern lassen, ständig mit dem Verunfallten sprechen und ihn vor weiterer Unterkühlung schützen.

Rot Kreuz-Ausbildungsleiter Michael Herrmann: „Die betroffene Person wird binnen Minuten auskühlen und die Unterkühlung ist lebensgefährlich. Ich kann ihn nicht zusätzlich aufwärmen. Das ist genauso schädlich, weil nämlich durch die Hitze, die ich zuführe, die Kälte weitergeschoben wird. Dadurch kann der Patient an einem Kreislaufversagen sterben.“

„Eisretter“ auch auf dünnem Eis im Einsatz

Die Feuerwehr St. Pölten-Stadt hat für Einsätze nach Eisunfällen eine aufblasbare Spezialausrüstung, sagt Dominik Schreiber: „Mit dem ‚Eisretter‘ können wir uns auch bei sehr dünnen Eisschichten auf dem Eis bewegen, da er schwimmfähig ist. Es ist natürlich sehr hilfreich, zu wissen, wie dick die Eisschicht am Anfang ist. Man kann das aber nie abschätzen, weil ein See immer mehrere Zuflüsse und Abflüsse hat, durch Strömungen kann es zu sehr unterschiedlichen Eisdicken auf dem See kommen.“ Da es in St. Pölten sehr viele Gewässer gibt, kommt es hier laut Schreiber immer wieder zu Menschenrettungen.

Retter am Eis

ORF

Mit dem schwimmfähigen „Eisretter“ ist es möglich, effektiv zu helfen

So wie die Rettungsmannschaften auch, sollten sich Ersthelfer nur auf dem Eis liegend fortbewegen. Grundsätzlich sollte bei Eisunfällen laut einer Aussendung des Roten Kreuzes Niederösterreich die sogenannte GAMS-Regel beachtet werden: Gefahr erkennen, Abstand halten und Absichern, Menschenrettung durchführen (nur falls gefahrlos möglich) und Spezialkräfte anfordern (Notruf 144 für Rettungskräfte, Notruf 122 für Feuerwehr).

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