Extreme Kälte tötet viele Schädlinge

Für viele Hobbygärtner und Landwirte erledigt die Kälte derzeit auf ihre Weise die Schädlingsbekämpfung: Der Frost tötet viele Schädlinge, wie etwa Nacktschnecken und Blattläuse. Auch der Buchsbaumzünsler verträgt die Kälte nicht.

Die Eier der Nacktschnecke, die zum Beispiel im Gemüsebeet zu finden sind, leiden extrem unter den tiefen Temperaturen. „Sehr positiv ist, wenn man im Herbst den Garten umgestochen hat. Dann kann der Frost so richtig in den Boden einwirken und kommt auch in tiefere Regionen, wo die Schnecken die Eier abgelegt haben. Da kann man schon mit 80 Prozent Ausfall bei der Spanischen Wegschnecke rechnen“, sagt Gärtner Franz Gabesam. Deshalb sollte ein Komposthaufen, in dem viele Schneckeneier zu finden sind, auch im Winter umgeschaufelt werden.

Nur Borkenkäfer hält sich gegen Kälte

Die Obstbäume profitieren von einem kalten Winter. Die Eier der Blatt- und Schildläuse, die in der Rinde abgelegt wurden, überleben den strengen Frost nicht. Ein gutes Jahr dürfte es zudem für den Buchsbaum werden, weil sein größter Feind - der Buchsbaumzünsler, der die Sträucher vor allem im Vorjahr kahlgefressen hat - dieses Klima nicht verträgt.

„Der Buchsbaumzünsler wurde aus China aus relativ milden Regionen eingeschleppt. Weil die letzten Winter sehr mild waren, hatte er die Chance, zu überleben. Nur jetzt sieht die Sache anders aus. Temperaturen unter minus zehn Grad sind für die Eier- und Larvenstadien des Buchsbaumzünslers ein großes Problem“, sagt Gabesam. Nur der Borkenkäfer hält sich wacker gegen die Kälte, weil er eine Art Frostschutzmittel im Blut hat. Alles in allem könnte 2017 aufgrund der anhaltenden Kälte jedoch ein gutes Gartenjahr werden.

„Keine Negativeffekte für Landwirtschaft“

Auch für die Landwirtschaft ist ein Winter mit Frost von Vorteil. „Wenn es von dieser Wettersituation derzeit Auswirkungen in der Landwirtschaft gibt, dann würde ich sie eher positiv sehen“, sagt Ferdinand Lembacher von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. „Dass die Begrünungen abfrieren, dass auch Schädlinge in einem bestimmten Ausmaß dezimiert werden, ist eher positiv zu sehen. Negativeffekte sehe ich derzeit in der Landwirtschaft nicht“, so Lembacher.

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