Grippewelle führt zu Engpass bei Blutkonserven

Die Grippewelle hat Niederösterreich erreicht. Da auch viele Menschen, die regelmäßig Blut spenden, erkrankt sind, schlägt das Rote Kreuz Alarm. Denn die Blutkonserven werden langsam knapp.

Schon während der Urlaubszeit rund um Weihnachten und Silvester spendeten - wie erwartet - weniger Menschen Blut. Derzeit sorgt eine heftige Grippewelle für Ausfälle. Das führt zu Problemen, denn „Menschen, die krank sind, also Fieber oder eine Erkältung haben, dürfen kein Blut spenden“, erklärt die medizinische Leiterin der Blutspendezentrale des Roten Kreuzes für Niederösterreich, Wien und das Burgenland, Ursula Kreil. Auch nach einer Antibiotika-Einnahme darf erst wieder nach einigen Wochen Blut gespendet werden.

Rotes Kreuz ruft zum Spenden am Wochenende auf

Von einer akuten Notsituation spricht man beim Roten Kreuz aber dennoch nicht. Die Einsatzorganisation setzt auf Blutspendeaktionen in ganz Niederösterreich am Wochenende. „Am kommenden Montag werden wir die Situation dann neu bewerten“, sagt der Sprecher des Roten Kreuzes, Stefan Müller. „Sollten wir dann feststellen, dass dennoch zu wenig Blutkonserven zusammengekommen sind, müssen wir einen dringenden Spendenaufruf starten.“ Benötigt werden alle Blutgruppen.

Blutspenden

Gina Sanders/Fotolia.com

Das Rote Kreuz hofft auf zahlreiche Blutspender an diesem Wochenende

Blutspenden darf jeder gesunde Mensch ab 18 Jahren. Voraussetzung dafür ist das Ausfüllen eines Fragebogens, der etwaige Krankheitsgeschichten abfragt, sowie ein Vieraugengespräch mit einem Mediziner. Vor dem Spenden wird das Blut mittels Schnelltest untersucht.

Wer zum ersten Mal Blut spendet, darf nicht älter als 60 Jahre alt sein. Bei regelmäßigen Blutspendern gibt es keine Altersgrenze. Werden im gespendeten Blut Krankheitserreger gefunden wie etwa Hepatitisviren, wird der Spender sofort informiert.

Mehr Blutspender im ländlichen Raum

„Im Schnitt spendet drei Prozent der Bevölkerung in Österreich Blut“, sagt die Medizinerin Ursula Kreis. „In Wien sind es nur knapp über ein Prozent der Menschen, in Niederösterreich vier Prozent. Daran erkennt man das Stadt-Land Gefälle. Am Land wird das Blutspenden noch eher hochgehalten. Es ist fast wie eine Tradition.“

Die Anzahl jener Menschen, die bereit sind zu spenden, stehe jedenfalls in keiner Relation zu jenen, die Blutkonserven benötigen, sagt die Ärztin. Im Jahr werden in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland rund 135.000 Konserven Blut gesammelt. Laut Blutspendezentrale benötigen im Schnitt pro Jahr 1.000 Menschen etwa 34 Blutkonserven.

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