Ivona Dadic: Als St. Pöltnerin in die neue Saison

Siebenkämpferin Ivona Dadic steckt mitten in der Saisonvorbereitung und hat für 2017 große Ziele. Um den Trainingsalltag optimal gestalten zu können, zog die EM-Dritte von Amsterdam kürzlich nach St. Pölten.

Die Europameisterschaften 2016 in Amsterdam machten Ivona Dadic über Nacht zum heimischen Leichtathletik-Star. 47 Jahre nach Liese Prokop gewann sie mit ihrer Bronzemedaille erstmals wieder EM-Edelmetall im Mehrkampf für Österreich.

Als Belohnung gab es zahlreiche es Auszeichnungen: Dadic wurde nicht nur zu Niederösterreichs Sportlerin des Jahres gewählt, sondern auch zu Österreichs Leichtathletin des Jahres. Bei der Wahl zu Österreichs Sportlerin des Jahres musste sie sich nur Ski-Ass Eva-Maria Brem geschlagen geben. Mit noe.ORF.at sprach die Athletin der Union St. Pölten über ihren neuen Wohnort, das Traumjahr 2016 und die Ziele für die bevorstehende Saison.

Ivona Dadic Leichtathletik EM Amsterdam

APA/AFP/Fabrice Coffrini

9. Juli 2016, Leichtathletik-Europameisterschaften in Amsterdam: Ivona Dadic freut sich über ihren dritten Platz im Siebenkampf

noe.ORF.at: Sie sind erst vor gut einer Woche nach St. Pölten gezogen. Wie kam es zu diesem Schritt und wie gefällt es Ihnen bis jetzt in der Landeshauptstadt?

Ivona Dadic: Ich bin hauptsächlich wegen des Trainings nach St. Pölten gezogen und wohne jetzt nur wenige Autominuten vom Sportzentrum Niederösterreich entfernt. Ich bin während der Woche in St. Pölten und am Wochenende zu Hause bei meinen Eltern in Wels. Viel Zeit, mich umzusehen, hatte ich noch nicht, aber den Viehofner See habe ich schon für mich entdeckt und auch die Einkaufsmöglichkeiten gefallen mir in St. Pölten sehr. Als gebürtige Welserin fühle ich mich hier sehr wohl, weil die Städte eine ähnliche Größe haben. In Wien würde ich zum Beispiel nicht wohnen wollen.

noe.ORF.at: Werden Sie auf der Straße erkannt?

Dadic: So groß ist das Fanaufkommen noch nicht (lacht), aber ich werde schon oft angesprochen und bekomme auch viele Briefe, die ich, so gut es geht, auch beantworte. Dass die Menschen die Erfolge mitbekommen und sich mit mir freuen, motiviert mich sehr.

noe.ORF.at: Wenn Sie 2016 noch einmal Revue passieren lassen, was war für Sie der Höhepunkt des Jahres?

Dadic: Die Olympischen Spiele in Rio waren zwar ein Wahnsinnserlebnis, mein Highlight ist aber trotzdem die Bronzemedaille in Amsterdam bei der EM. Meine erste Medaille in der allgemeinen Klasse, mit der ich außerdem den österreichischen Rekord im Siebenkampf verbessert habe. Vor einem Jahr war mein Ziel noch das Ticket für Rio, heute stehe ich mit der EM-Medaille da und war Zweite bei der Wahl zu Österreichs Sportlerin des Jahres. Dass es 2016 so gut läuft, damit habe ich wirklich nicht gerechnet.

noe.ORF.at: Der Auftakt zur Hallensaison steht vor der Tür. Woran arbeiten Sie für die neue Saison, in welchen Bereichen spüren Sie noch Verbesserungspotenzial?

Dadic: Ich bin am 29. Dezember 23 Jahre alt geworden und habe in jeder Disziplin noch Luft nach oben. Vor allem geht es darum, dass ich mich technisch weiterentwickle. Wir haben etwa bei den Hürden meinen Anlauf von acht auf sieben Schritte umgestellt. Insgesamt geht es da schon um einige Punkte, die ich noch aufholen kann.

Ivona Dadic in Sankt Pölten

ORF

Ivona Dadic: „Den Viehofner See habe ich für mich schon entdeckt, auch die Einkaufsmöglichkeiten in St. Pölten gefallen mir sehr“

noe.ORF.at: Wie sehen Ihre Ziele für 2017 aus?

Dadic: Die anstehende Hallensaison werde ich noch als Vorbereitung mitnehmen. Der erste große Wettkampf, die Hallen-EM in Belgrad, ist dann Anfang März. Dort möchte ich mit einem guten Fünfkampf zum ersten Mal richtig angreifen. Danach beginnt die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in London, der zweite große Fixtermin für mich in diesem Jahr im August. Dazwischen hoffe ich auf ein gutes Heim-Meeting in Götzis. Langfristig denke ich aber auch jetzt schon an Olympia 2020. Aus Erfahrung weiß ich, dass die nächsten Jahre wie im Flug vergehen werden. Ich will mich einfach gut vorbereiten und verletzungsfrei bleiben, um in Tokio eine gute Leistung zu zeigen.

Das Gespräch führte Christoph Gregorites, noe.ORF.at.

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