2016: 80 Prozent mehr Autodrängler angezeigt

Die Zahl der Anzeigen gegen Drängler, also Autolenker, die den Sicherheitsabstand nicht einhalten, ist in Niederösterreich im Vorjahr deutlich angestiegen. 14.400 Lenkerinnen und Lenker wurden 2016 angezeigt - 80 Prozent mehr als 2015.

Nach Geschwindigkeitsüberschreitungen, Ablenkung und Vorrangverletzungen ist das Drängeln laut Polizei die vierthäufigste Unfallursache in Niederösterreich. Alleine auf den Autobahnen wurden im vergangenen Jahr mittels Videoüberwachung mehr als 11.470 Lenker angezeigt - das sind doppelt so viele wie 2015, als 5.160 Drängler bestraft wurden, sagt Gottfried Macher von der Landesverkehrsabteilung Niederösterreich.

Delikt wurde 2016 österreichweit verschärft

„Der Grund dafür ist, dass eine österreichweite Harmonisierung des Deliktes erfolgte. Bis zum Jahr 2015 wurde in Niederösterreich bis 0,5 Sekunden Abstand angezeigt, ab dem 1. Jänner 2016 erfolgten die Anzeigen schon mit 0,8 Sekunden Abstand“, erklärt Macher.

Auf Autobahnen gilt: Der Abstand sollte bei guten Fahrbahnverhältnissen zwei Sekunden betragen. Lenkerinnen und Lenker können sich beispielsweise an einem Schild orientieren. Das funktioniert so: Fährt der Vordermann an dem Schild vorbei, darf man es erst zwei Sekunden später passieren.

Wenn die Straße aber nass oder sogar glatt ist, müssen Autofahrer noch mehr Abstand halten, um entsprechend reagieren zu können. Lenker, die zu knapp auffahren und geblitzt werden, müssen laut Macher mit einer Strafe von bis zu 2.188 Euro rechnen. In manchen Fällen wurde sogar der Führerschein entzogen, wenn zum Beispiel der Abstand zum Vordermann nur 0,2 Sekunden betrug.