Grüne denken über „Schule neu!“ nach

Die Bildungssprecher der Grünen Österreich halten ihr jährliches Treffen am Montag in St. Pölten ab. Die Tagung steht unter dem Motto „Schule neu denken!“. Die neun Bundesländervertreter diskutieren über gemeinsame Themen und Ziele.

Auf Bundesebene habe man im Bildungsbereich heuer ein Jahr der Reformen, sagte Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen Österreich, bei einer Pressekonferenz am Montag anlässlich des österreichweiten Treffens in der niederösterreichischen Landeshauptstadt.

Im Bildungsbereich stehe für ihn aber die Finanzfrage im Vordergrund, denn seit 2015 wurden „auf Bundesebene Budgets für den Bildungsbereich beschlossen, die nicht halten“, so Walser. So würden im heurigen Jahr 191 Millionen Euro fehlen. 95 Prozent des Budgets betreffen Fixausgaben, daher sei ohnehin „kein Spielraum vorhanden.“

Pressekonferenz der Grünen mit Walser und Weiderbauer

Kerstin Schäfer

Harald Walser und Emmerich Weiderbauer (v.l.) bei der Pressekonferenz anlässlich des Bildungssprechertreffens der Grünen in St. Pölten

Walser: „Mittelfristig droht ein Lehrermangel“

Beim jährlichen Treffen der Bildungssprecherinnen und Bildungssprecher der Grünen Österreich wird unter anderem über Schulautonomie, Inklusion, digitale Kompetenz und die verschränkte Ganztagsschule gesprochen - „Nachmittagsunterricht darf nicht als Strafe empfunden werden“, so Walser.

Ein weiteres Problem sei nach Ansicht des Bildungssprechers der Grünen ein drohender mittelfristiger Lehrermangel: „2025 werden um 10.000 Lehrerinnen und Lehrer zu wenig sein.“ Als Gründe führte Walser deutlich steigende Geburtenziffern, überdurchschnittlich viele Lehrerpensionierungen sowie eine verlängerte Ausbildung an den Pädagogischen Hochschulen an.

Weiderbauer fordert „Entpolitisierung“

Emmerich Weiderbauer, Bildungsssprecher der Grünen Niederösterreich, verlangte eine Entpolitisierung des Bildungsbereichs. Er sei Mitglied des Kollegiums des Landesschulrates und schon jetzt sei es manchmal schwierig, Bewerberinnen und Bewerber für Direktorenstellen an Schulen zu finden: „Da muss man sich etwas einfallen lassen und überlegen, warum das so ist. Hat das mit der politischen Einflussnahme zu tun oder ist es zu wenig gut bezahlt“, so Weiderbauer. Der Grüne kritisierte auch die geplante Schließung von sechs der 18 Landwirtschaftlichen Fachschulen in Niederösterreich.

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