Johanna Mikl-Leitner folgt Erwin Pröll nach

Der ÖVP-Landesparteivorstand hat heute die Weichen für die Nachfolge von Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) gestellt: Johanna Mikl-Leitner soll beim Landesparteitag am 25. März zur neuen Parteiobfrau und Landeshauptfrau gewählt werden.

Landeshauptmann Erwin Pröll, LH-Stv. Johanna Mikl-Leitner, ÖVP-Klubobmann Klaus Schneeberger und ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner traten um 12.10 Uhr nach der Sitzung des Landesparteivorstandes vor die Presse. Als erster Beschluss wurde der Termin für den Landesparteitag der ÖVP am 25. März mitgeteilt. Ein Wahlkomitee mit Klubobmann Schneeberger an der Spitze sei einberufen worden, so Pröll. Dieses habe einstimmig beschlossen, Landeshauptmann-Stellvertreterin Mikl-Leitner als neue Parteiobfrau zu nominieren.

Johanna Mikl-Leitner Erwin Pröll Parteivorstand

APA/Helmut Fohringer

LH-Stv. Johanna Mikl-Leitner und Landeshauptmann Erwin Pröll

Erwin Pröll: „Exzellente Grundlage für Partei“

„Mit der Entscheidung für Hanni Mikl-Leitner hat die niederösterreichische Volkspartei eine exzellente Grundlage gelegt, dass die erfolgreiche Arbeit der Partei auch in Zukunft fortgesetzt werden kann“, so Pröll. Mikl-Leitner sei eine erfahrene Politikerin, die als Managerin der ÖVP, im Nationalrat, in der Landesregierung und im Innenministerium tätig war.

„Es ist ein offenes Geheimnis, dass sie mit Sicherheit auch zur Frau Landeshauptfrau gewählt wird. Ich bin überzeugt davon, dass mit dieser Persönlichkeit nicht nur die Volkspartei, sondern das Bundesland Niederösterreich gut fahren wird.“

Klaus Schneeberger Johanna Mikl-Leitner Erwin Pröll Bernhard Ebner

APA/Helmut Fohringer

Klubobmann Klaus Schneeberger, LH-Stv. Johanna Mikl-Leitner, LH Erwin Pröll und Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner (v.l.)

Johanna Mikl-Leitner: „Große Fußstapfen“

Mikl-Leitner sprach in einer ersten Stellungnahme von einem „großen Vertrauensvorschuss und einer großen Verantwortung, dieses Amt übernehmen zu können.“ Sie wolle nun Schritt für Schritt vorangehen, ihr Ressort bis März weiterführen und sich zugleich auf die neuen Aufgaben vorbereiten. „In die Fußstapfen des Herrn Landeshauptmann zu treten, ist eine große Herausforderung“, so Mikl-Leitner weiter, „ich habe mein politisches Handwerk aber auch bei Pröll gelernt, nationale und internationale Erfahrungen sammeln können und werde diese in Niederösterreich einbringen.“

Parteivorstand ÖVP Medien

ORF / Gernot Rohrhofer

Großer Medienandrang vor der Pressekonferenz des ÖVP-Landesparteivorstandes

Johanna Mikl-Leitner galt bereits zuletzt als „logische“ Nachfolgerin von Pröll. Sie war im April vergangenen Jahres aus dem Innenministerium nach Niederösterreich zurückgekehrt. Mikl-Leitner gehört dem ÖAAB an und wird - die Wahl am Landesparteitag im März vorausgesetzt - die erste Frau an der Spitze des Landes.

Pröll übergibt Absolute

Für die Nachfolgerin von Pröll liegt die Latte jedenfalls hoch. Der scheidende niederösterreichische Landeshauptmann hat es bei der letzten Landtagswahl österreichweit als einziger geschafft, die Absolute zu halten. Die 50,79 Prozent, welche die ÖVP Niederösterreich 2013 erreichte, sind das mit großem Abstand stärkste Landtagswahlergebnis innerhalb der ÖVP - auch im Vergleich mit der SPÖ war es österreichweit das beste Resultat.

Grafische Übersicht über alle Landeshauptleute Niederösterreichs seit 1945

Grafik: ORF.at; Quelle: APA

Seit 1945 stellt die ÖVP alle Landeshauptleute des Bundeslandes Niederösterreich

„Landespolitische Verantwortung sagt, man muss auch wissen, wann es Zeit ist.“ Mit diesen Worten hatte Pröll am Dienstag seinen Rücktritt angekündigt. Er werde beim Landesparteitag nicht mehr als Obmann kandidieren, kündigte er an. In der Landtagssitzung danach werde er auch als Landeshauptmann abtreten - mehr dazu in Landeshauptmann Pröll tritt zurück (noe.ORF.at; 17.1.2017).

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