Betrugsvorwurf: 255.000 Euro Schaden

Die Polizei hat sieben Verdächtige ausgeforscht, die Unternehmen und die Republik Österreich um 255.000 Euro geschädigt haben sollen. Die Abwicklung erfolgte über eine Firma in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling).

Den Verdächtigen, die angezeigt wurden, wird unter anderem schwerer Betrug in 22 Fällen und Fälschung besonders geschützter Urkunden in fünf Fällen vorgeworfen. Sie sollen - zum Teil unter anderen Identitäten - Zahlungsfähigkeit vorgetäuscht und Waren über mehrere Bauhandelsfirmen erworben haben, ohne die Rechnungen zu begleichen. Zudem wird ihnen Schwarzarbeit und Vorenthalten von Dienstnehmerbeiträgen angelastet. Bisher sind 39 Opfer im In- und Ausland bekannt.

Nach Angaben ehemaliger Arbeiter wurde der Lohn teils auf diversen Baustellen - zum Teil als „Schwarzgeld“ - ausgezahlt, später hätten sie keinen Lohn mehr erhalten. Nach Angaben der Polizei besteht der Verdacht, dass Arbeiter im Wissen eingestellt wurden, dass die Löhne nicht geleistet werden können.

Polizei ermittelte seit Herbst 2015

Die Ermittlungen der Polizeiinspektion Perchtoldsdorf begannen bereits im Oktober 2015. Ein 54-jähriger Serbe hatte damals bei einer Autofirma in der Gemeinde im Bezirk Mödling, die als Kooperationsbank für ein weiteres Geldinstitut fungiert, mit einem gefälschten tschechischen Personalausweis unter falschem Namen einen Kredit von 34.900 Euro für die Finanzierung eines online inserierten Pkwsangesucht. Der Mann, der bei einer Firma als Gesellschafter eingetragen war, hatte zudem unter falschem Namen Konten bei zwei Banken eröffnet.

Im Zuge von Observationsmaßnahmen wurde der 54-Jährige am 4. Dezember 2015 in Wien beim Beheben von Bargeld beobachtet und mit den Vorwürfen konfrontiert. Bei Ermittlungen zur Firma wurde laut Polizei festgestellt, dass diese in weitreichende Wirtschaftsbetrugsdelikte verwickelt war. Bei den Erhebungen wurden unter anderem zwei Hausdurchsuchungen und zahlreiche Kontoeröffnungen durchgeführt und 5.000 Euro Bargeld sowie 65.000 Euro auf einem Firmenkonto sichergestellt. Die sieben Verdächtigen sollen in unterschiedlichen Konstellationen agiert haben. Weitere Erhebungen bezüglich der Wirtschaftsdelikte sind laut Polizei im Laufen.