Streit um Tarifhöhe bei MedAustron

Seit Dezember werden bei MedAustron in Wiener Neustadt Patienten behandelt. Derzeit bleiben die Hälfte der Kosten beim Patienten. Der Hauptverband der Sozialversicherungen und MedAustron wollen das ändern, unklar ist noch wie.

Für eine Bestrahlung mit Protonen gewährt der Hauptverband der Sozialversicherungsträger einen Zuschuss von rund 18.600 Euro. Das ist laut MedAustron allerdings nur die Hälfte der Kosten einer Behandlung, der Rest bleibt beim Patienten. Für Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Schneeberger ein Schritt in die Zwei-Klassen-Medizin. „Ich halte das für fatal diese Menschen, für die die Protonen- und Ionentherapie die einzigen hilfreichen Behandlungsmethoden sind, so zu verunsichern“, kritisierte er.

Dass der Hauptverband den Patienten für diese Art von Therapien Zuschüsse gewähren muss, ist im Allgemeinen Sozialversicherungsgesetz verankert. Darin ist auch festgehalten, dass man sich dabei am Ausmaß der durchschnittlichen Kostentragung durch ausländische gesetzliche Versicherungsträger orientieren soll. „Diesen gesetzlichen Vorlagen sind wir nachgekommen“, sagte dazu der stellvertretende Generaldirektor des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger Bernhard Wurzer.

Ziel: Keine Kosten für Patienten

Damit die Patienten aber gar keine Kosten tragen müssen, will man sowohl von Seiten des Hauptverbandes als auch von Seiten MedAustrons einen Vertrag schließen. Das Problem dabei ist die Festsetzung der Tarifhöhe, denn das vorliegende Angebot des Hauptverbandes orientiert sich an einer Höhe von 20.000 Euro pro Patient. Diesen Betrag hätte MedAustron auch 2011 veranschlagt.

Klaus Schneeberger ist diese Zahl neu, wie er sagte. MedAustron liegen Unterlagen vor, wonach die Versicherung österreichischen Patienten im Ausland, wie etwa in Deutschland, bis zu 50.000 Euro bezahlt habe, argumentierte er. Grundsätzlich sei eine Kostenspanne von 28.000 bis 40.000 Euro für die Protonen- und Ionentherapie der europäische Durchschnitt. In dieser Preisspanne liege auch MedAustron, betonte er.

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