Schneeschuhwanderer von Pistengerät erfasst

Ein schwerer Unfall hat sich am Sonntag auf der Gemeindealpe Mitterbach (Bezirk Lilienfeld) ereignet. Ein Schneeschuhwanderer wurde von einem Seil eines Pistengerätes erfasst und schwer verletzt.

Der 58-jährige Mann hatte seine Schneeschuhwanderung am Sonntag in Lackenhof am Ötscher begonnen. Er wanderte in Richtung Gemeindealpe Mitterbach. Etwa um 18.00 Uhr kam er am Gipfel der Gemeindealpe an und stieg daraufhin mit seinen Scheeschuhen ab. Zeitgleich wurde die Piste für den nächsten Tag präpariert.

Notarzt und Einsatzkräfte auf der Gemeindealpe

Bergrettung Mitterbach

Es war ein langer Einsatz für die Bergrettung Mitterbach

Mann ging trotz Sperrtafel weiter talwärts

Trotz einer Sperrtafel mit der Aufschrift „Pistengerät am Seil“ und einer aktivierten Warnleuchte ging der Mann weiter talwärts und folgte dem Pistenrand in Abstiegsrichtung, so die Informationen der Bergrettung Mitterbach. Im oberen Drittel des Hangs wurde er dann plötzlich von einem zurückschnellenden Windenseil des Pistengerätes im Bereich des Unterschenkels erfasst und in die Luft geschleudert.

Warntafel Pistenpräparierung

Bergbahnen Mitterbach

Eine Warntafel auf dem Gipfelhang

Der Mann stürzte über senkrechtes und felsdurchsetztes Gelände 130 Meter in die Tiefe und kam im hohen Schnee zwischen einer Baumgruppe zu liegen. Innerhalb kürzester Zeit konnte die Bergrettung den Verunfallten lokalisieren und in einer aufwendigen Aktion retten. Anschließend wurde der Mann vom Roten Kreuz Mariazellerland erstversorgt und mit dem Notarztwagen ins Landesklinikum Lilienfeld gebracht.

Einsatz der Bergrettung auf der Gemeindealpe

Bergrettung Mitterbach/Erlaufsee

Bereits am Dienstag konnte der Verletzte das Krankenhaus verlassen

Windenseile stellen große Gefahr dar

Der Ausbildungsleiter und Pressereferent der Bergrettung Mitterbach, Karl Weber, betont, dass den meisten Wintersportlern nicht bewusst ist, welche Gefahr ein Windenseil darstellt. „Das Seil ist teilweise über 1.000 Meter lang und zwischen dem Ankerpunkt und dem Pistengerät gespannt. Es bewegt sich sehr schnell, auch wenn sich das Pistengerät außerhalb der Sicht- und Hörweite befindet. Ich appelliere an die Vernunft der Pistenbenützer, die Präparierung in den Skigebieten, vor allem die Seilwindenpräparierung ist für Menschen unberechenbar und extrem gefährlich. Zur Präparierung gesperrte Pisten müssen konsequent gemieden werden“, sagt Weber.

Links: