Bande nach brutalen Raubüberfällen in Haft

Eine siebenköpfige Bande aus Rumänien soll im vergangenen Jahr laut Polizei mehrere Personen in Niederösterreich und Wien brutal überfallen, misshandelt und verletzt sowie beraubt haben. Die Polizei konnte die Täter jetzt ausforschen.

Die Gruppe soll laut Polizei auf äußert brutale Art Personen überfallen haben. Im Zuge der Überfälle sollen die Männer ihre Opfer gefesselt und anschließend in Kofferräumen von Fahrzeugen oder auch in Lagerhallen festgehalten haben. Das schilderte die Polizei bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Im Oktober 2016 sollen fünf der Beschuldigten in Deutsch Wagram (Bezirk Gänserndorf) einen 19-jährigen Autolenker gestoppt und ihn gezwungen haben, in Richtung Gerasdorf (Bezirk Korneuburg) zu fahren. Nach kurzer Fahrt sollen sie das Opfer aus dem Fahrzeug gezerrt haben, mit den Fäusten auf ihn eingeschlagen und ihn in den Kofferraum gesperrt haben. Auf einem Feldweg sollen sie den 19-Jährigen dann aus dem Auto geworfen haben und mit seinem Fahrzeug geflüchtet sein - mehr dazu in 19-jährigem Mann wurde das Auto geraubt (noe.ORF.at; 10.10.2016)

Brutale Raubüberfälle in Niederösterreich und Wien

Dies sei einer von mehreren brutalen Überfällen, sagte Landespolizeidirektor Franz Prucher am Donnerstag. „Das ist schon etwas, auch wenn man sehr lange dabei ist, was einem nahe geht. Denn es wäre nicht notwendig gewesen, die Opfer haben sich ja nicht gewehrt“, so Prucher.

In einem anderen Fall sollen die Verdächtigen einen 54-jährigen Mann aus Wien bis zu seinem Arbeitsort verfolgt und ihn dort aus seinem Auto gezerrt, geschlagen und getreten haben. Der lebensgefährlich verletzte Mann wurde erst einige Stunden später gefesselt in einer Sackgasse bei einem Gebüsch aufgefunden. Im November soll der Hauptverdächtige ein Ehepaar in ein rumänisches Lokal nach Wien gelockt haben, um seine beiden Opfer dort zu fesseln und zu berauben. Ein 20-jähriger Mann wurde daraufhin eine Nacht lang gefesselt in einer Lagehalle in Wiener Neustadt festgehalten.

Landespolizeidirektor-Stv. Franz  Popp, Chefinspektor Josef Deutsch und Landespolizeidirektor Franz Prucher (v.l.)

LPD NÖ

Landespolizeidirektor-Stv. Franz Popp, Chefinspektor Josef Deutsch und Landespolizeidirektor Franz Prucher (v.l.)

Bande erbeutete Handys, Bargeld und Kreditkarten

Bei den Raubüberfällen sollen die Männer nach Angaben der Ermittler Autos, Bargeld, Handys und Kreditkarten der Opfer erbeutet haben. Nach intensiven Ermittlungen im In- und Ausland konnten nun sieben Täter ausgeforscht werden. Drei von ihnen befinden sich derzeit in der Justizanstalt Korneuburg, drei in Auslieferungshaft in Rumänien. Nach dem siebenten Beschuldigten wird noch international gefahndet.

Bei der Einvernahme zeigten sich die mutmaßlichen Täter geständig. Eigenen Angaben zufolge haben sie ihre Opfer zufällig ausgewählt. Teile der Beute sowie ein gestohlenes Auto und Kreditkarten konnten sichergestellt werden. Die Polizei bittet darum, dass sich weitere Opfer mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich in Verbindung setzen. Hinweise zu dem flüchtigen, unbekannten Täter, die auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden, werden an jeder Polizeidienststelle entgegen genommen.

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