Widerstand gegen SPÖ-Reform

Die SPÖ will sich neu organisieren und alle 20 Bezirksstellen auflassen. Stattdessen sind sieben Regionalgeschäftsstellen geplant. Wie der „Kurier“ berichtet, wird diese Reform allerdings nicht von allen Funktionären gut geheißen.

Kritik an den Umbauplänen kommt aus den Bezirken Gmünd und Lilienfeld. Die Bezirksparteivorsitzenden Konrad Antoni und Herbert Thumpser seien zwar nicht gegen Reformen, gegenüber noe.ORF.at sagen sie aber, dass es kein gutes Signal sei, Standorte einfach zu schließen. „Für mich gibt es hier noch viel zu viele Fragezeichen. Ich verschließe mich nicht einem Reformprozess, aber zuvor möchte ich gewisse Fragen geklärt haben“, sagt Antoni und spielt auf die Zukunft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bezirksstellen an.

Thumpser: „Wir arbeiten wie in den 70er-Jahren“

„Wir arbeiten zum Teil wie in den 70er-Jahren, das heißt, Reformen sind notwendig, aber vielmehr im Bereich der Sozialen Medien“, sagt der Lilienfelder Bezirksparteivorsitzende Herbert Thumpser. Er und auch Antoni befürchten, dass die geplante Reform auf Kosten der Bürgernähe gehe.

Kritik kommt auch aus einem anderen Flügel der SPÖ. So vermisst der Landesvorsitzende des Pensionistenverbandes, Hannes Bauer, „ein durchgehendes Organisationsprinzip.“ Gegen die Reform selbst sei er nicht, „aber auf Dauer kann das nicht gehen“, so Bauer, der „andere Ansprüche an die neue Struktur hatte.“

Laimer: „Die Sache ist durch und wird umgesetzt“

Die neue Organisationsstruktur der SPÖ sieht vor, dass bis Mai alle 20 Bezirksstellen aufgelassen werden. „Die Sache ist durch und wird nun umgesetzt“, sagt der Landesgeschäftsführer der SPÖ, Robert Laimer. Statt der Bezirksstellen soll es sieben Regionalgeschäftsstellen geben, „die auf Grundlage der Wahlkreise aufgeteilt werden. Außerdem wird es in den Bezirken sogenannte Red Points geben, in denen diverse Veranstaltungen stattfinden werden“, erklärt Laimer.

Laimer verweist auf den Beschluss der Reform im Parteivorstand: „90 Prozent haben zugestimmt, es wird aber immer welche geben, die es nicht verstehen wollen, wobei mir wichtig ist, dass es sich um keine politische Änderung handelt, sondern nur um Änderungen in unserer Organisation.“ Nach Angaben des Landesgeschäftsführers werden alle Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze behalten. Ziel der Strukturreform sei es, „dass wir mobiler werden und das Angebot größer wird.“

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

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