Retzer Erlebniskeller wird zum „Führerbunker“

Im Erlebniskeller Retz (Bezirk Hollabrunn) wird eine neue Stationentheater-Produktion vorbereitet: „Führerbunker. Berlin, April 1945“ von Christian Pfeiffer hat am 28. April Uraufführung.

In dem Stück geht es um die letzten zehn Tagen Adolf Hitlers und seiner Entourage im Bunker unter der Reichskanzlei als historisch unterlegte, aber fiktive Geschichte. Angelehnt ist das auf zwei zeitlichen Ebenen angesiedelte Stück laut Aussendung der Veranstalter an den Film „Der letzte Akt“, zu dem der von den Nationalsozialisten verfemte Autor Erich Maria Remarque 1955 einen Drehbuchentwurf verfasste, und an Bernd Eichingers „Der Untergang“.

Hitlers Sekretärin Traudl Junge wird in den Kelleranlagen von zwei Schauspielerinnen dargestellt: einerseits als zielstrebige, aber durchaus naive 21-Jährige im April 1945, andererseits als alte Frau, die Besuchergruppen durch das Bunkermuseum führt, in dem die braunen Gespenster von damals immer wieder auftauchen.

Stück will nicht mit erhobenem Zeigefinger mahnen

„Das Stück will nicht mit erhobenem Zeigefinger mahnen. Es soll vielmehr am eigenen Leib erlebbar machen, wie schnell man in dem Wahnsinn, den Menschen Krieg nennen, auf der falschen Seite steht - und dem nichts mehr entgegenzusetzen hat“, heißt es in der Aussendung.

„Führerbunker. Berlin, April 1945“

Uraufführung des Stücks von Christian Pfeiffer ist am 28. April, Vorstellungen im Erlebniskeller Retz sind bis 3. Juni angesetzt.

Vorstellungen sind im Veranstaltungsprogramm des Viertelfestivals, das unter dem Motto „Metamorphose“ 66 Projekte ins Weinviertel bringt, bis zum 3. Juni angesetzt. Besucher sollten sich mit warmer Kleidung und festen Schuhen ausrüsten. Empfohlen wird ein Mindestalter von 16 Jahren.

Die labyrinthartigen Kellergänge, teilweise 30 Meter unter den Straßen von Retz, wurden 2013 erstmals zur unterirdischen Bühne für das Wandertheater: Der Regisseur Christian Pfeiffer inszenierte Umberto Ecos Klosterkrimi „Der Name der Rose“ und spürte danach in „Jack the Ripper“ anhand von Originaltexten einer ungeklärt gebliebenen Mordserie an Frauen in London Ende des 19. Jahrhunderts nach.