Mann erstach Vater und Stiefmutter

Am Samstagabend soll ein 36-Jähriger in Deutsch-Wagram (Bezirk Gänserndorf) seinen 55-jährigen Vater und seine 52-jährige Stiefmutter mit einem Küchenmesser getötet haben. Der Mann soll auch auf seine Ehefrau eingestochen haben.

Der vorbestrafte Mann war mit seiner 38-jährigen Frau sowie seinem elfjährigen Sohn im Einfamilienhaus seiner Eltern zu Besuch gewesen. Die Tat ereignete sich gegen 22.15 Uhr. Der mutmaßliche Täter soll zuerst seine Stiefmutter und danach den Vater mit mehreren Stichen getötet haben. Anschließend soll er seiner Ehefrau mehrere Stiche in den Bauch und den Oberkörper versetzt haben. Der Elfjährige dürfte die Tat zum Teil mitangesehen haben, sagte Markus Haindl, Sprecher der Landespolizeidirektion. Die Frau wurde schwer verletzt ins Allgemeine Krankenhaus Wien eingeliefert. Sie wurde notoperiert, ihr Zustand ist nach Angaben von Haindl einigermaßen stabil.

Verdächtiger bedrohte auch seinen elfjährigen Sohn

Beim Eintreffen der Beamten kletterte der Mann aus dem Fenster ins Freie. Er hatte laut Polizei noch das Messer in der Hand. Er soll seinen Sohn festgehalten und gedroht haben, auf ihn einzustechen. Der Elfjährige konnte sich jedoch aus der Umklammerung seines Vaters befreien und flüchten.

Als ein Polizist einen Schreckschuss abfeuerte, ließ der Tatverdächtige aus dem Bezirk Gänserndorf das Messer fallen und konnte festgenommen werden. „Der Elfjährige wurde nicht verletzt“, so Haindl. Der Bub habe gemeinsam mit dem 14-jährigen Sohn der Stiefmutter die Beamten verständigt. Die beiden Kinder hätten sich zum Tatzeitpunkt in einem anderen Raum aufgehalten, berichtete Haindl. Der 14-Jährige lebte mit der 52-Jährigen und dem 55-Jährigen gemeinsam im Haus.

Motiv für die Tat ist derzeit noch unklar

Das Motiv des Verdächtigen und was die Tat ausgelöst haben könnte, ist noch unklar. Die Einvernahme am Sonntag war nach Angaben von Polizeisprecher Haindl „nicht zielführend“. Eine psychische Erkrankung des Mannes könne laut Polizei nicht ausgeschlossen werden. Der 36-Jährige ist vorbestraft. Er soll bereits in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher in Haft gewesen sein. Ob es schon früher zu Auseinandersetzungen in der Familie gekommen war, sei laut Polizei nicht bekannt.