Herrenseetheater Litschau verlässt Theaterfest

Das Herrenseetheater in Litschau (Bezirk Gmünd) verlässt den Sommertheaterverein „Theaterfest Niederösterreich“. Das Theater ändert aus wirtschaftlichen Gründen seine Struktur. Die Intendantin Margit Mezgolich legt ihre Funktion zurück.

Wie das Herrenseetheater am Montag mitteilte, übergibt die künstlerische Leiterin, Regisseurin und Autorin Margit Mezgolich „nach vier sehr spannenden Saisonen mit ausschließlich Ur- und österreichischen Erstaufführungen“ die Stafette weiter. Für die Neuausrichtung des neuen Theaters, das ein Festivalprogramm mit vielen Fremdproduktionen bekommen soll, wird ab dem Jahr 2018 Zeno Stanek verantwortlich sein.

Stanek leitet im Verein „Theaterfest Niederösterreich“ die Festspiele Stockerau (Bezirk Korneuburg), für die er auch weiterhin als Intendant verantwortlich sein wird. Das genaue Programm soll im Herbst 2017 präsentiert werden, sagte Zeno Stanek, der bereits seit Jahren erfolgreich das „Schrammelmusik-Festival“ in Litschau leitet.

Amüsantes von der Familie Stemberger

Die „Lücke“ im Sommer 2017 füllt die Familie Stemberger/Schwertsik mit einem Gastspiel. Das Herrenseetheater zeigt im kommenden Sommer von 10. bis 15. August 2017 „Kaiser Joseph und die Bahnwärterstochter“. Das parodistische Spiel mit Musik von Fritz von Herzmanovsky-Orlando wird gelesen, gespielt und gesungen von Katharina und Julia Stemberger sowie Christa und Kurt Schwertsik.

Familie Stemberger-Schwertsik

Daniela Matejschek

Familie Stemberger-Schwertsik (v.l.): Julia Stemberger, Kurt Schwertsik, Christa Schwertsik und Katharina Stemberger

In der lang erwarteten Neuproduktion schlüpfen Christa Schwertsik, Julia und Katharina Stemberger behände in über 50 Rollen und machen - begleitet von Kurt Schwertsik als Erzähler am Harmonium - die kakanische Groteske rund um die Bahnwärterstochter Inozentia Zwölfaxinger in Wutzelwang am Wutzel und ihre Begegnung mit Kaiser Joseph zum großen musikalischen Publikumsspaß. Es kommen Gamserln, ein ausgestopfter Hund, viele Wilderer und natürlich der Kaiser inkognito vor.

Skurriles Stück mit Tradition

Das skurril-satirische Stück des eigenwilligen österreichischen Schriftstellers und Zeichners Fritz von Herzmanovsky-Orlando (1877 - 1954) wurde erst posthum in einer Kurzfassung von Friedrich Torberg 1957 an den Münchner Kammerspielen mit Fritz Eckhardt und Otto Schenk uraufgeführt. In Wien waren Josef Meinrad und Inge Konradi im selben Jahr in den Titelrollen am Akademietheater zu sehen. Axel Corti verfilmte den Stoff 1962 mit Hans Holt als Kaiser, Inge Konradi als Nozerl und Hans Moser als Bahnwärter.

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