Schleifzug „putzt“ Schienen auf Hochglanz
Wenn das 70 Meter lange Schienenfahrzeug im Schritttempo über die Weichen am Bahnhof Gramatneusiedl (Bezirk Bruck/Leitha) fährt, spritzen die Funken und rauchen die Gleiskörper. Auf den Schienen wird dabei jeweils die oberste Metallschicht, also zwischen 0,3 und maximal einem Millimeter, abgeschliffen. So wird die Schiene wieder in die richtige Form gebracht. „Man kann es mit einer Trennscheibe vergleichen, mit der die Schiene wieder in die richtige Form gebracht wird. Nur, dass es etwas größer ist“, erklärte Maschinist Manfred Pöttinger bei einem Lokalaugenschein.
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Schleifzug „putzt“ Schienen auf Hochglanz
Die 24 Motoren schleifen jeweils die oberste Metallschicht ab und bringen die Schienen damit wieder in die vorgeschriebene Form.
Insgesamt muss das Fahrzeug 15 Mal über die Schiene fahren, bis sie wieder die vorgeschriebene Norm erfüllt. In einer Nacht schafft der Schienenschleifzug gerade einmal drei Kilometer. Das Abschleifen ist etwa alle zwei bis drei Jahre notwendig. Durch das Gewicht würde sich die Schiene verformen. Die Schienen sind dann nicht mehr glatt, sondern weisen Unebenheiten auf, sagte ÖBB-Sprecher Christopher Seif: „Das sorgt für Vibrationen und einen lauteren Bahnlärm.“
ORF
Arbeiten finden in der Nacht statt
Durch das Abschleifen werden die Schienen glatt und der Lärmpegel des Schienenverkehrs wieder erträglicher, versicherte Seif: „Die Schienen haben zudem eine längere Lebensdauer, das bringt uns wirtschaftliche Vorteile. Und die Fahrgäste profitieren von einem ruhigeren Fahrverhalten.“
Für die Anrainer ist das Geräusch der 24 Schleifmotoren während der Arbeiten nicht zu überhören. Diese werden dennoch in der Nacht durchgeführt. „Das hat den einfachen Grund, dass wir dadurch den Zugverkehr nicht behindern und so auch für keine Behinderungen im betrieblichen Ablauf sorgen, also für unsere Fahrgäste sozusagen unbemerkt in der Nacht durchführen", sagte Seif.
Stefan Sailer, noe.ORF.at