Aufregung um mögliche Jagd auf Fischotter
Der Fischotter bereitet laut Landesfischereiverband schon seit Längerem Probleme. Laut Karl Gravogl ist die Besorgnis groß, dass dieser nicht nur für die Fischerei relevante Fischarten bedrohe, sondern auch bestimmte ganzjährig geschonte Fischarten, die vom Aussterben bedroht sind. Der Landesfischereiverband brachte deshalb gemeinsam mit dem Teichwirteverband einen Antrag beim Land ein, um Fischotter künftig „entnehmen“ zu dürfen. Konkret bedeutet das, dass man die streng geschützten Tiere in Zukunft bejagen möchte.
dpa/Patrick Pleul
Protest kommt deshalb von der Tierschutzorganisation WWF, Vier Pfoten und vom Naturschutzbund Niederösterreich. Sie kritisieren die Maßnahme in einem offenen Brief an den zuständigen Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) und sprechen von einer inakzeptablen Maßnahme.
NGOs fordern Klarheit über Pläne des Landes
Aus Sicht der NGOs sei nicht klar erwiesen, ob der Fischotter tatsächlich am Rückgang der Fischbestände schuld sei. Laut Christina Wolf-Petre vom WWF würden Untersuchungen von Gewässern in der Schweiz zeigen, dass der Fischbestand dort zurückgegangen sei, obwohl es keine Fischotter gebe. Grund für den Rückgang könnten auch in Niederösterreich Umwelteinflüsse sein, heißt es. Das gehöre aus Sicht des WWF noch genauer untersucht. Darüber hinaus sei auch noch nicht erhoben, wie viele Fischotter es in Niederösterreich überhaupt gibt.
In dem offenen Brief fordern die Tier- und Umweltschutzorganisationen auch die Offenlegung der Pläne der niederösterreichischen Landesregierung zum Umgang mit den Fischottern sowie aller Gutachten und fordern, von jeglicher Entnahme Abstand zu nehmen. Vom Land Niederösterreich heißt es dazu, dass die Situation und mögliche Maßnahmen zum Schutz der Fischbestände derzeit von Fachleuten geprüft werden.
Link:
- Fischotter werden für Teichwirte zum Problem (noe.ORF.at; 16.10.2016)