Pistenunfälle meist wegen Selbstüberschätzung

Die Zahl der Pistenunfälle dürfte österreichweit auf 20.000 sinken, in Niederösterreich soll sie mit 2.100 gleich bleiben. Häufigster Unfallgrund ist laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) Selbstüberschätzung.

94 Prozent aller Ski- und Snowboardunfälle passieren laut KFV ohne Fremdverschulden und sind oftmals auf Selbstüberschätzung, hohe Geschwindigkeiten, mangelnde körperliche Fitness und Übermüdung zurückzuführen. In Niederösterreich dürften es in dieser Saison gleich viele Unfälle sein wie bereits im vorigen Jahr. 2015/16 wurden auf den Pisten im Bundesland 1.800 Skiunfälle und 300 Snowboardunfälle gezählt, österreichweit waren es 25.700.

Fast jeder dritte Freizeitskifahrer hat Sehschwäche

"Viele Sportunfälle stehen mit einer nicht korrigierten Sehschwäche in Zusammenhang“, erklärt Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Forschung und Wissensmanagement im KFV. Internationale Studien zeigen, dass cirka 30 Prozent der Freizeitskifahrer ihren Sport fehlsichtig, das heißt ohne eigentlich erforderliche Sehhilfe oder aber mit unzureichender Korrektur der Fehlsichtigkeit, ausüben.

Jeder fünfte Wintersportler erreicht laut KFV wenigstens kurzfristig Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 80 Kilometern pro Stunde. „Mit 70 bis 80 Kilometern pro Stunde ungeschützt und ungebremst gegen ein hartes Hindernis wie eine Wand oder einen Baum zu prallen, entspricht ungefähr einem Sturz aus 20 bis 25 Metern. Das wäre der 7. bis 8. Stock eines Gebäudes“, so Robatsch.

Weniger Kopfverletzungen wegen „Helmdisziplin“

Knapp 50 Prozent der Verletzungen beim Ski- und Snowboardfahren sind Knochenbrüche, cirka 40 Prozent Sehnen- und Muskelverletzungen. „Kopfverletzungen sind hingegen tendenziell rückläufig, was darauf zurückzuführen ist, dass knapp 90 Prozent der Skifahrer einen Helm tragen“, sagt Robatsch.

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