Entlastung für überfüllte Ambulanzen

Hohes Fieber oder Schwindel sind Symptome, die sich beim Hausarzt abklären lassen. Viele Patienten suchen jedoch Spitalsambulanzen auf, die daher oft überfüllt sind. Neue Konzepte sollen nun für Entlastung sorgen.

In den Ambulanzen der Krankenhäuser müssen stundenlange Wartezeiten in Kauf genommen werden. Ein Allgemeinmediziner, der direkt in der Ambulanz tätig ist, soll Abhilfe schaffen, fordert Landesrat Karl Wilfing (ÖVP): „Wir wissen, dass circa 60 bis 80 Prozent, die von sich aus in eine Ambulanz kommen, meist bei ihrem Hausarzt besser aufgehoben wären als in der Ambulanz. Die soll der Allgemeinmediziner sofort behandeln und dort, wo es eine Spezialbehandlung braucht, oder eine Spezialabklärung, dort weist dann dieser Allgemeinmediziner die Patienten zu.“

Landesweit mehr als 100 Gruppenpraxen

Oft sind es die Zeiten der Sprechstunden von Hausärzten oder der weite Weg zum nächsten Mediziner, weshalb Menschen eine Spitalsambulanz aufsuchen. Am Mangel an Allgemeinmedizinern liege der Ansturm auf die Ambulanzen nicht, heißt es bei der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK): „Wir haben eine sehr gute Versorgung in Niederösterreich. Wir haben mehr als 100 Gruppenpraxen, wo auch die Randzeiten gut abgedeckt werden. Dass natürlich kleinere Gemeinden ein bisschen unter die Räder kommen, ist irgendwie logisch, dass dort kein Arzt hinwill, weil die Wirtschaftlichkeit dort nicht gegeben ist“, sagt NÖGKK-Obmann Gerhard Hutter.

Arzt

APA/dpa-Zentralbild/Jens Büttner

In Gruppenpraxen arbeiten mehrere Ärzte zusammen

Gruppenpraxen stellen eine Alternative zur Spitalsambulanz dar, hier arbeiten Fachärzte und ein Allgemeinmediziner gemeinsam unter einem Dach. Gerhard Hartenstein, ein junger praktischer Arzt aus Tulln, hat eine solche eröffnet. Für ihn bietet der richtige Hausarzt deutliche Vorteile gegenüber einer Spitalsambulanz: „Du kommst schnell hin, hast eine recht familiäre Atmosphäre. Er kennt dich schon, er weiß auch nicht nur, dass man einen hohen Blutdruck hat. Da spielt dann auch bei der Diagnosefindung viel mehr mit.“

Mehrere Ärzte unter einem Dach

In der Gruppenpraxis von Gerhard Hartmann finden sich etwa auch ein Orthopäde, eine Chirurgin, Kinderärzte. Der Allgemeinmediziner kann seine Patienten direkt im Haus zum Spezialisten weiterschicken: „Wir wollen den Patienten ja heilen und da wäre es gut, wenn er von mir schon eine Lösung in die Hand bekommt, wie einen roten Faden. Der hält sich daran und das klappt gut. Und der ist glücklich und hoffentlich wieder gesund.“

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