Erste Bartgeierküken in Haringsee geschlüpft

Die Eulen- und Greifvogelstation Haringsee (Bezirk Gänserndorf) jubelt über Nachwuchs. Vor kurzem schlüpften die ersten beiden Bartgeierküken des heurigen Jahres. Sie werden nun aufgezogen und in etwa drei Monaten ausgewildert.

In der von Vier Pfoten geführten Eulen- und Greifvogelstation setzt man sich seit Jahrzehnten für die Wiederansiedelung des Bartgeiers in Österreich ein. Die Tiere werden in Haringsee nachgezüchtet und sobald sie groß genug sind in freier Wildbahn ausgesetzt. Die ersten beiden Jungtiere des heurigen Jahres schlüpften vor drei Wochen.

Bartgeierküken

Vier Pfoten

Der erste Jungvogel wird von seinen Eltern versorgt, berichtet Brigitte Kopetzky von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Das zweite Junge wird von Ammeneltern aufgezogen. Das zweite schlüpfende Küken sei laut Kopetzky nämlich nicht in der Lage, sich gegen den älteren Jungvogel im Kampf um Futter durchzusetzen. „Sein Überleben wäre im Nest der leiblichen Eltern in Gefahr“, so die Expertin.

Keine Aufzucht durch Menschen

Das Heranwachsen der Küken wird mittels Videokamera überwacht. Die Aufzucht von menschlicher Hand wird bewusst vermieden, um Fehlprägungen zu verhindern. „Nur wenn es absolut notwendig ist, haben die Mitarbeiter physischen Kontakt zu den Vögeln. Etwa wenn das zweite Küken den Ammeneltern zur Aufzucht übergeben wird oder bei der Blutabnahme. Das sind dann auch die Gelegenheiten, bei denen wir Fotos machen können", erzählt Brigitte Kopetzky.

Der Bartgeier galt in den Alpen lange Zeit als ausgerottet. 1913 wurde das letzte Tier seiner Art in den Alpen getötet. 1978 wurde dann das internationale Wiederansiedelungsprojekt gegründet, im Rahmen dessen die Greifvogelstation mit dem Nationalpark Hohe Tauern, dem Alpenzoo Innsbruck und dem Tiergarten Schönbrunn kooperiert.

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