Prozess nach Leichenfund im Wald

In Krems steht am Donnerstag ein Wiener vor Gericht, der vor acht Jahren einen Bekannten erschossen haben soll. Die Leiche des Mannes wurde erst im Herbst in einem Waldstück in Puch (Bezirk Waidhofen an der Thaya) gefunden.

Die Staatsanwaltschaft Krems beantragte, den Beschuldigten in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher einzuweisen. Der Mann litt zum Zeitpunkt der Tat an Wahnvorstellungen. Das gehe aus einem Gutachten hervor, sagt sein Verteidiger Timo Gerersdorfer gegenüber noe.ORF.at: „Mein Mandant hat sich damals eingebildet, dass seine Schwiegermutter von diesem Mann vergewaltigt worden ist. Er hat ihn deswegen zur Rede gestellt, es ist zu einem Handgemenge und in weiterer Folge zu dem tödlichen Schuss gekommen.“

Mord bei Bewerbungsgespräch erwähnt

Den Mord habe der 47-jährige Beschuldigte wenig später bei einem Bewerbungsgespräch erwähnt. Die Polizei begann zu ermitteln, fand aber keine Leiche. Der Wiener hatte diese in einen Schlafsack gepackt und in einem Waldstück im Bezirk Waidhofen an der Thaya abgelegt.

Laut Gerersdorfer ist sein Mandant geständig und wird seit Jahren behandelt: „Er ist gut eingestellt, und es hätte keinen Mehrwert, ihn in einer Anstalt unterzubringen.“ Der Verteidiger hofft daher, dass der Beschuldigte „natürlich unter der Setzung von Auflagen“ nicht in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen wird.

Forstarbeiter entdeckte verweste Leiche

Die Leiche wurde Anfang November von einem Forstarbeiter aus Gars am Kamp (Bezirk Horn) gefunden - mehr dazu in Mordverdacht: Stark verweste Leiche gefunden (noe.ORF.at; 1.11.2016). Er habe gerade zu arbeiten begonnen, als er plötzlich auf den Schlafsack gestoßen sei, sagte er damals gegenüber noe.ORF.at: „Ich habe mir weiter nichts gedacht, weil auf diese Art oft Müll entsorgt wird. Deshalb habe ich zunächst weitergemacht und mir das später mit der Kranzange genauer angesehen.“

Link: