Pernkopf: Feinstaub-Hunderter ist „Populismus“

Durch den strengen Winter sind die Feinstaubwerte gestiegen. Das Land setzt auf umfassende Maßnahmen. Die als Feinstaub-Hunderter bekannte Temporeduktion ist für Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) aber sinnlos.

Aufgrund des erhöhten Heizbedarfs und des hohen Einsatz von Streumitteln auf den Straßen stieg die Feinstaubbelastung Anfang des Jahres an. Konkret waren die Feinstaubwerte im Jänner und Februar dieses Jahres mehr als doppelt so hoch wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft ist heuer an 19 Tagen überschritten worden, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur acht Tage.

Feinstaubwerte sinken seit Februar wieder

Seit Februar sinken die Werte aber wieder stetig. „Das ist gut so“, sagt Umweltlandesrat Stephan Pernkopf. Auch langfristig betrachtet würden die Feinstaubwerte sinken. „Wir haben im Vergleich zu anderen Bundesländern viel bessere Werte. Die Überschreitungstage in Graz waren etwa vierunddreißig, bei uns waren es neunzehn.“ Und das liege unter der Überschreitungsgrenze von 25 Tagen pro Jahr. Dennoch würde man alles tun, um die Feinstaubbelastung weiter zu reduzieren, sagt Pernkopf.

Der sogenannte Feinstaub-Hunderter, eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf den Autobahnen, gehört aber nicht dazu. „Wir setzen nicht auf Populismus wie den Feinstaub-Hunderter, der in einigen Bundesländern schon eingeführt wurde und nichts gebracht hat. Wir haben Maßnahmen eingeführt, wie zum Beispiel das Fahrverbot für Uralt-Lkw im Wiener Umland. Da haben wir eine Feinstaubreduktion um vierzig Prozent zusammengebracht“, so Pernkopf.

Ab 2019 Verbot für Ölheizungen in Neubauten

Insgesamt wurden 150 Maßnahmen zur Feinstaub-Reduktion in Niederösterreich ausgearbeitet. Eine weitere Reduktion soll etwa eine Förderung für den Heizkesseltausch von fossiler auf erneuerbare Energie bringen. Ab 2019 sollen zudem Ölheizungen in Neubauten verboten sein. Eine wichtige Maßnahme sei derzeit die Förderung von Elektroautos, so Pernkopf. Aktuell arbeite der Straßendienst des Landes und der Gemeinden außerdem daran, den Splitt von den Straßen zu entfernen, denn der sorge laut Pernkopf für eine hohe Feinstaubbelastung.

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