„Kriminalität mit Hausverstand abwenden“

Die Statistik der Kriminalfälle in Niederösterreich zeigt, dass die Internet-Kriminalität zunimmt. Wie man sich am besten gegen Internetbetrüger schützen kann, erklärt Polizeisprecher Johann Baumschlager im Gespräch mit noe.ORF.at.

Auszug aus den Grundregeln der Polizei gegen Internetbetrug

• Wählen sie Passwörter sorgfältig aus, wechseln sie diese gelegentlich und geben sie Passwörter nicht weiter.

• Für Zahlungen im Internet nur sichere Verbindungen verwenden, kein öffentliches WLAN benutzen.

• Seien sie grundsätzlich sparsam bei der Weitergabe von persönlichen Daten.

• Alle Kontoauszüge regelmäßig kontrollieren.

• „Sie haben gewonnen …“ sollte sie grundsätzlich skeptisch machen. Besonders, wenn sie an keinem Gewinnspiel teilgenommen haben.

Laut Kriminalstatistik der Polizei stieg die Zahl im Bereich der Cyber-Kriminalität stark an. In diesem Bereich, vor allem im Bereich des Internetbetruges, ließ sich ein Anstieg von 37,5 Prozent feststellen. Fast 2.300 Fälle wurden angezeigt. Betrügereien im Internet, wie etwa sogenannte Pishing-Mails, in denen man aufgefordert wird, fingierte Rechnungen zu zahlen, nehmen ständig zu, heißt es - mehr dazu in Betrugsdelikte im Internet stark gestiegen (noe.ORF.at; 6.3.2017).

noe.ORF.at: Wann ist als Internet-Nutzer generell Skepsis angebracht?

Johann Baumschlager: Die Internetkriminalität ist deutlich gestiegen, sie boomt regelrecht. Hier kann ich, wenn ich den Hausverstand einsetze und skeptisch und aufmerksam bin, insbesondere bei E-Mails, wo ja horrende Summen garantiert werden, diese Kriminalität von selbst aus abwenden.

noe.ORF.at: Wie kann man sich als Internetnutzer schützen? Gibt es ein bestimmtes Muster, mit dem Internetbetrüger vorgehen?

Baumschlager: Grundsätzlich raten wir bei E-Mails, wo wir nicht wissen, wer der Absender ist, diese zu löschen. Da sind meist Links oder Zip-Dateien dabei, die den Computer verseuchen. Grundsätzlich sollten sie, wenn da eine große Gewinnsumme versprochen wird, sofort gelöscht werden.

Bei Gewinnausschüttungen und bei Bekanntgabe von Kontaktdaten sollte man auch sehr, sehr vorsichtig sein. Es gibt mittlerweile schon perfekt gefälschte Logos von Banken. Hier sollte man bei der Hausbank anrufen und fragen, ob das Mail für die Person bestimmt war. Ansonsten löschen, denn keine seriöse Bank erfragt per E-Mail Daten wegen abgelaufener Kreditkarten, denn das passiert mündlich oder per Telefon.

noe.ORF.at: Wir bekommen täglich so viele E-Mails, was kann man tun um festzustellen, ob es ein betrügerisches E-Mail ist oder nicht?

Baumschlager: Man soll sich einfach an die Polizei wenden. In jedem Bezirk gibt es Präventionsbeamte, die kostenlose und professionelle Beratung durchführen. Sie kommen auch auf Wunsch ins Haus und beraten einen.

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