Wachaubahn: Riesenmaschine erneuerte Gleise

Die Gleise der Wachaubahn sind zwischen Aggsbach und Spitz (beide Bezirk Krems) in nur vier Tagen rundum erneuert worden. Das machte die wahrscheinlich größte Gleisbaumaschine Europas, die RU 800, möglich.

Die Gleisbaumaschine RU 800 ist 177 Meter lang, 650 Tonnen schwer, hat acht Motoren und eine Leistung von 5.000 PS. Die Maschine arbeitet vollautomatisch. „Die Maschine ist auf der Welt einzigartig, denn sie kann in einem Arbeitsprozess die Schwellen ausbauen, die Schwellen wieder einbauen und die Bettung reinigen“, erklärte Michael Krueger von der Niederösterreichisches Verkehrsorganisationsges.m.b.H. (NÖVOG).

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Gleisbaumaschine im Einsatz

Die Gleisbaumaschine bei der Arbeit auf der Strecke zwischen Aggsbach und Spitz in der Wachau.

Konkret funktioniert die Maschine so: Die alten Schienen werden am „Bug“ des Zuges gelöst. Die Schwellen werden aus dem Boden gehoben, und der Schotter wird aufgenommen. Über Fließbänder und Siebanlagen wird der Schotter gereinigt, mit neuem Schotter vermengt und wieder auf die Bahntrasse geschüttet. In der Mitte der Maschine werden neue Schwellen gelegt, verschraubt und neue Schienen platziert. Am „Heck“ des Schienenfahrzeuges bringen Richtanlagen die Schienen auf die gewünschte Spurbreite.

Maschine verkürzt Bauzeit

„Durch den Einsatz der Maschine können mehrere Arbeitsschritte in einem erledigt werden. Das verkürzt die Bauzeit enorm und führt auch zu Einsparungen bei Baustellen- und Bauüberwachungskosten“, erklärte NÖVOG-Geschäftsführer Gerhard Stindl. Verkehrslandesrat Karl Wilfing (ÖVP) sagte: „Wir wollen unseren Fahrgästen eine moderne Strecke und größtmöglichen Komfort bieten. Daher haben wir die notwendigen Erneuerungen mit der größten Gleisbaumaschine kosten- und zeiteffizient umgesetzt."

Die Gleisbaumaschine kann 200 Meter Gleise in einer Stunde rundum erneuern. So war es möglich, die Wachaubahn-Strecke von fast fünf Kilometern zwischen Aggsbach und Spitz in nur vier Tagen zu modernisieren. Insgesamt wurden 2.200 Tonnen in Form von Betonschwellen, 6.000 Tonnen Schotter und 600 Tonnen Schienen erneuert.

2,5 Millionen Euro investiert

Die NÖVOG investierte in die umfangreiche Modernisierung 2,5 Millionen Euro. Eine notwendige Investition, erklärte Krueger von der NÖVOG: „Weil wir hier einen Oberbau haben, der in die Jahre gekommen ist. Man muss dazu sagen, die Strecke ist 1909 eröffnet worden, 1959 ist sie saniert worden, und nun haben wir das Jahr 2017, und es steht eine Sanierung der Gleisanlage an. Diese Schwellen, die hier liegen, sind genauso alt wie ich.“

Für die Strecke bis Emmersdorf gibt es vonseiten der NÖVOG ebenfalls bereits Pläne, die Gleise zu erneuern. Derzeit ist noch nicht klar, ob die Modernisierung auch einen Einfluss auf die Intervalle der Wachaubahn haben wird. Der Saisonstart der Wachaubahn ist für Mitte April geplant.

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