Rotes Kreuz fürchtet um Rettungswesen

Das Rote Kreuz befürchtet, dass Teile des Rettungswesens ausgeschrieben und kommerziellen Anbietern zugeteilt werden könnten. Das könnte auch in Niederösterreich der Fall sein. Grund für die Vermutung ist eine EU-Vergaberichtlinie.

Das Rote Kreuz setzt auf ein Verbundsystem, das aus vier Teilen besteht: notärztliche Notfallrettung, nicht notärztliche Notfallrettung, Sanitätseinsätze und Ambulanzdienste. Das Rote Kreuz befürchtet nun, dass dieses Verbundsystems durch eine EU-Vergaberichtlinie zerschlagen werden könnte. Die Richtlinie sei zum Teil schwammig, kritisierte der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Gerry Foitik.

Foitik: „Lukrative Teile könnten privatisiert werden“

Er fürchtet, dass künftig Teile per Ausschreibung an kommerzielle Anbieter gehen könnten. „Das kann dazu führen, dass lukrative Teile des Rettungsdienstes, etwa der planbare Krankentransport, privatisiert werden und dort Gewinne erwirtschaftet werden, wohingegen das flächendeckende, teure Vorhaltesystem der Notfallrettung zum Beispiel oder die Nachtdienste von der Öffentlichkeit finanziert werden müssen“, so Foitik.

Laut Foitik wäre es wichtig, dass das Verbundsystem in einer Hand bleibt, da sich die verschiedenen Teile organisatorisch gegenseitig stützen, wie beispielsweise bei Großeinsätzen. Das Rote Kreuz fordert eine Präzisierung im Bundesvergabegesetz und will mit einer Petition die Abgeordneten im Parlament auf die Problematik aufmerksam machen.

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