125 Einbrüche: Drei Banden gefasst

Die Polizei hat drei Banden ausgeforscht, die für 125 Einbrüche und fast 30 Fahrzeugdiebstähle verantwortlich sein sollen. 50 Verdächtige wurden ausgeforscht und größtenteils verhaftet. Der entstandene Schaden beträgt 2,5 Millionen Euro.

Die drei Einbrecherbanden sollen in ganz Niederösterreich aber auch im Burgenland, der Steiermark, in Oberösterreich und Salzburg sowie in Wien zugeschlagen haben. Bereits im Mai des Vorjahres ereignete sich in Bruck an der Leitha ein Einbruchsdiebstahl bei einer Baustelle einer Straßenbaufirma, wobei Werkzeuge und Baumaschinen im Wert von mehr als 50.000 Euro gestohlen wurden. Damals begann die umfangreiche Ermittlungsarbeit.

Telefondaten führten auf die Spuren der Banden

Durch Telefonnummernrückerfassungen war es möglich, einen Teil dieser Rufnummern einer ähnlichen Straftat im Bereich St. Pölten zuzuordnen. Das Landeskriminalamt ging von einer größeren Tätergruppe aus, die regelmäßig Straftaten im gesamten Bundesgebiet beging. In Zusammenarbeit mit der Cobra und der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität konnten sieben Täter auf frischer Tat ertappt werden.

Sie sollen im Bezirk Amstetten mehrere Firmeneinbrüche und Diebstähle begangen haben. Nach den Einvernahmen der Beschuldigten und durch die Auswertungen von Tatortspuren und Rufdaten gelang es, die Struktur der Bande zu zerschlagen. „Das ist schon eine sehr, sehr gute kriminalpolizeiliche Arbeit. Hier wurde Mosaikstein für Mosaikstein zusammengetragen“, erklärte Landespolizeidirektor Franz Prucher bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in St. Pölten.

Bandenmitglieder in Heimatdörfern rekrutiert

Die Polizei geht davon aus, dass Verdächtige aus Rumänien Personen aus ihrem Heimatort angeworben haben und sie auf Einbruchs- und Diebstahltour geschickt haben. „Sie haben ähnlich wie Firmenchefs mit Freelancern gearbeitet haben und hier die Leute wie in einer Art Volkssport auf Einbruchstouren nach Österreich geschickt“, erklärte Johann Götz vom Landeskriminalamt.

Eingebrochen wurde in Firmen um Werkzeug, Baumaschinen und Transportfahrzeuge zu stehlen und sofort nach Rumänien zu transportieren. Das Diebesgut wurde anschließend in Rumänien verkauft, berichteten die Ermittler. Die angeworbenen Mittäter wurden nach Anzahl der Fahrten mit 200 bis 500 Euro entlohnt. Das Landeskriminalamt Niederösterreich forschte letztendlich 29 tatverdächtige Personen aus Rumänien aus.

Eine zweite Bande schlug auch in Salzburg und der Steiermark zu, sie ging in ähnlicher Weise vor. Sie stahl neben Baufahrzeugen auch Geld aus Firmentresoren. In diesen Fällen wurden acht rumänische Staatsbürger verhaftet. 30 Diebstähle von Autos und Motorrädern werden schließlich einer dritten Bande zur Last gelegt, deren Mitglieder aus der Slowakei stammen. Die Beschuldigten zeigten sich bei den Vernehmungen großteils geständig. Im Zuge der Erhebungen konnten zwei gestohlene Fahrzeuge in der Slowakei sowie ein gestohlenes Motorrad in Österreich sichergestellt und den Besitzern übergeben werden.

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