„Gewaltig!“ Extreme Naturereignisse im Museum

Hochwasser, Vulkane, tierische Plagen oder Erdbeben: Die neue Sonderausstellung „Gewaltig! Extreme Naturereignisse“ im Museum Niederösterreich in St. Pölten zeigt Naturkatastrophen, deren Entstehung und Auswirkungen.

Warum fallen Meteoriten vom Himmel? Wann wird ein Hochwasser zur Katastrophe? Wie hängen Naturkatastrophen mit sozialen Problemen zusammen? Solche und ähnliche Fragen werden bei der Sonderausstellung „Gewaltig! Extreme Naturereignisse“ gestellt und beantwortet. Die Schau wurde am Samstagabend eröffnet und ist bis zum 11. Februar 2018 zu sehen.

In der Ausstellung wird aufgezeigt, wie es zu Naturgewalten - von Erdbeben und Meteoritenabstürzen über Hagel und Sturm bis hin zu Lawinen und Hochwässern - kommt, und dabei ein Bogen von historischen Ereignissen wie Vulkanausbrüchen bis in die Gegenwart gespannt. Die Schau wirft aber auch einen Blick in die Grundlagenforschung wie etwa im Conrad-Observatorium am Trafelberg (Bezirk Wr. Neustadt), soziale und ökonomische Aspekte sowie die künstlerische Verarbeitung von Naturereignissen.

Blitze

Daniel Loretto

Die Tsunami-Tragödie im Indischen Ozean 2004, Hurrikan „Katrina“ ein Jahr darauf in den USA, der Orkan „Kyrill“ in Europa 2007: Heftige Naturereignisse auf der ganzen Welt berühren die Menschen emotional. Dazu kommt finanzieller Schaden, wenn etwa das eigene Haus bei Hochwasser überflutet wird - wie es zahlreiche Niederösterreicher in den vergangenen 15 Jahren erlebten. In Zeiten von Klimawandel und Erderwärmung entsteht verbreitet der Eindruck, dass sich Naturkatastrophen häufen - den Wissenschaftern zufolge allerdings eine Annahme aufgrund bewussterer Wahrnehmung als früher.

Schau soll auf Naturphänomene neugierig machen

Als Kuratoren fungieren Christa Hammerl (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien), Peter Melichar (Conrad-Observatorium) und Erich Steiner, wissenschaftlicher Leiter des Hauses der Natur im Museum Niederösterreich. Die Sonderschau soll auf Naturphänomene neugierig machen, so Hammerl. Die Präsentation beginnt mit einem von einer Mure verschütteten Auto und führt über einen Hochwassersteg mitten ins Geschehen. Der Besucher erfährt unter anderem, dass auch Tiere zur Plage werden können, wenn sie in Massen auftreten - von der Reblaus bis zu den biblischen Heuschrecken.

Eisstoß

Stefan Kreuzer

Ein weiteres Thema der Schau ist die Hilfe im Katastrophenfall: Organisationen wie Feuerwehr, Bundesheer, Bergrettung, Arbeiter-Samariter-Bund und Rotes Kreuz rücken aus, wenn Lawinen, Stürme, Eisregen oder Muren über das Land hereinbrechen. Die Ausstellung geht auch der Frage nach, wie man sich vor Katastrophen schützen kann. Das Begleitprogramm reicht von Expertenvorträgen über Kuratorenführungen bis zum Wissensfestival „Abenteuer Wissen“ am 7. Mai und Ferienangeboten für Schulkinder.

Pacher: „Wollen zeigen, was das Haus kann“

Die Ausstellung ist die erste nach dem neuen Konzept, das Landesmuseum in ein Haus der Natur und - ab 10. September - ein Haus der Geschichte zu gliedern. Die beiden Sparten werden durch die Farben grün und gelb repräsentiert - entsprechende Sitzmöbel wurden soeben angeliefert. „Wir wollen zeigen, was das Haus kann“, sagte Matthias Pacher, Geschäftsführer des Museums Niederösterreich, unter Hinweis auf Dauerpräsentationen, Sonderausstellungen und das vielfältige Vermittlungsprogramm in dem von Stararchitekt Hans Hollein geplanten Gebäude. Im Museumsgarten finden sich neben Pflanzen und Tieren ein Spielplatz und eine Skulptur des Künstlers Daniel Spoerri.

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