U-Haft über Terrorverdächtige verhängt

Über vier Terrorverdächtige, die am Montag in St. Pölten von der Spezialeinheit Cobra festgenommen worden sind, ist am Donnerstag die Untersuchungshaft verhängt worden. Ein fünfter Mann wurde am Dienstag enthaftet.

Die Untersuchungshaft über drei junge Erwachsene, laut Gesetz Personen im Alter zwischen 18 und 21 Jahren, und einen erwachsenen Verdächtigen wurde wegen Fluchtgefahr, Verdunklungsgefahr und Tatbegehungsgefahr verhängt. „Bei einem jungen Erwachsenen kommt der Haftgrund der Tatausführungsgefahr hinzu, ihm wird ein geplanter Raubüberfall auf ein Waffengeschäft vorgeworfen“, sagt der Präsident des Landesgerichtes St. Pölten, Franz Cutka.

Bewährungshilfe und Sozialnetzkonferenz

In vier unterschiedlichen Wohnungen in St. Pölten wurden am Montag fünf Verdächtige von Beamten der Spezialeinheit Cobra festgenommen, ein Mann wurde am Dienstag wieder enthaftet, allen anderen wird vorgeworfen, Kontakt zur Terrormiliz Islamischer Staat gehabt zu haben - mehr dazu in Terrorverdacht: Fünf Personen festgenommen (noe.ORF.at; 6.3.2017).

Im Zusammenhang mit der Untersuchungshaft der drei jungen Erwachsenen wurde eine vorläufige Bewährungshilfe angeordnet. Außerdem müsse eine Sozialnetzkonferenz durchgeführt werden: „Das heißt, es wird geprüft, ob es andere Möglichkeiten als die Untersuchungshaft gibt“, so Gerichtspräsident Cutka gegenüber noe.ORF.at. Die nächste Überprüfung der Untersuchungshaft findet in zwei Wochen, also am 23. März, statt.

Datenträger „mit Hochdruck auswerten“

Die Staatsanwaltschaft St. Pölten hatte die U-Haft am Mittwoch beantragt. Vier der fünf Verdächtigen haben Migrationshintergrund, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Karl Wurzer, auf Anfrage der Austria Presse Agentur (APA). Er wies außerdem darauf hin, dass „mit Hochdruck an der Auswertung der sichergestellten zahlreichen Datenträger gearbeitet“ werde. Der 16-Jährige, der am Dienstag enthaftet worden ist, werde angezeigt.