Semperit: Neun Millionen Euro Verlust

Semperit mit Produktionsstätte in Wimpassing (Bezirk Neunkirchen) musste 2016 einen Verlust von fast neun Millionen Euro hinnehmen. Mit ein Grund ist ein jahrelanger Rechtsstreit mit einem thailändischen Partner.

Der Rechtsstreit mit der thailändischen Sri Trang-Gruppe drückte den Gummi- und Kautschukhersteller Semperit im abgelaufenenen Geschäftsjahr 2016 in die roten Zahlen. Semperit möchte aus einem sogenannten Joint-Venture mit der Sri Trang-Gruppe aussteigen, noch im März soll es zu einer Streitbeilegung kommen. „Das ist absolut wahrscheinlich. Alle Verträge sind am 18. Jänner ratifiziert worden. Es gibt keine Indikationen, dass es nicht funktioniert“, sagte der Semperit-Vorstandsvorsitzende Thomas Fahnemann.

Semperit erwartet positive Effekte für 2017

Konkret schlug sich die geplante Beendigung des Joint-Ventures im Jahr 2016 mit einem Sondereffekt von 31,9 Millionen Euro negativ zu Buche. Unter dem Strich schrieb Semperit einen Verlust von 8,8 Millionen Euro, nachdem man im Jahr 2015 noch einen Gewinn von mehr als 46 Millionen Euro ausweisen konnte. Auch der Umsatz fiel um 6,8 Prozent auf 852,4 Millionen Euro.

Im Zusammenhang mit der laufenden Joint Venture-Transaktion dürfe man das Jahr 2016 nicht isoliert betrachten, betonte Fahnemann, sondern gemeinsam mit dem Jahr 2017. Somit stünden den negativen Einmaleffekten in Höhe von 31,9 Millionen Euro im Jahr 2016 knapp 100 Millionen Euro positive Effekte im Jahr 2017 gegenüber. Dadurch ergebe sich in Summe ein positive Effekt aus der Joint Venture Transaktion von rund 70 Millionen Euro.

Semperit investiert heuer bis zu 90 Mio. Euro

Als Ersatz für den Verlust der Handschuhproduktion in Thailand sei Semperit schon dabei, in Malaysia neue Produktionslinien hochzufahren. Bis zum Jahresende sollte dann die gesamte Kapazität wieder zur Verfügung stehen. Ungefähr 20 Millionen des gesamten diesjährigen Investitionsvolumens von 80 bis 90 Millionen Euro werden in den Ausbau in Malaysia fließen.

Ein Vorteil nach der Beendigung des Joint Ventures sei auch, „dass wir unser Geschäft jetzt zu 100 Prozent kontrollieren können“. Wichtig sei, dass man jetzt auch die Vermarktungs- und Produktionsgesellschaften zu 100 Prozent integrieren könne, vor allem jene in den USA. „Auch die Marke ‚Sempermed‘ gehört uns“, so Fahnemann.

Rechtsstreit bereits 2014 eingeleitet

Der Streit mit dem thailändischen Partner ging schon über mehrere Jahre. 2014 wurde deswegen auch ein Schiedsgerichtsverfahren eingeleitet. Da die Konsolidierung des strittigen thailändischen Joint Ventures bereits im Jahr 2014 geändert wurde, hat sich der paktierte Vergleich 2016 nicht mehr auf die Mitarbeiterzahlen ausgewirkt. Semperit beschäftigte 2016 weltweit 6.974 (2015: 7.053) Mitarbeiter, davon rund 3.900 in Asien und über 800 in Österreich. Zur Gruppe gehören weltweit 22 Produktionsstandorte. 2013 lag die Mitarbeiteranzahl inklusive Thailand noch bei 10.276.

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