Montagsflüge nach Berlin gestrichen

AUA, easyJet und AirBerlin werden sämtliche Montagsflüge zwischen den Flughäfen in Schwechat und Berlin streichen. Der Grund: Das Bodenpersonal an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld will erneut streiken.

„Insgesamt sprechen wir von 22 Flügen. Elf Hin- und elf Rückflüge“, sagte Flughafensprecher Peter Kleemann am Sonntagnachmittag gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). „Wir empfehlen allen Reisenden, sich bei ihrer Airline zu informieren. Die Homepage des Flughafens bietet zudem alle aktuellen Informationen zu den Flügen“, so Kleemann weiter.

Sonderflug für gestrandete Passagiere

Die Austrian Airlines streichen wegen des Streiks am Montag ihre sieben Berlin-Flüge. Der Abendflug OS273 um 19.25 Uhr fand am Sonntag wie geplant statt, sagte AUA-Sprecher Peter Thier zur APA. Am selben Abend gab es noch einen Sonderflug (OS1006) um 21.30 Uhr, um in Berlin gestrandete Passagiere nach Wien zu holen.

Auch die Schweizer AUA-Schwestergesellschaft Swiss kündigte an, dass sie sämtliche Flüge von und nach Berlin streichen muss. Der Abendflug am Sonntag ab Zürich wurde nach Dresden umgeleitet, von wo die Passagiere mit Bussen nach Berlin transportiert würden.

Zuvor hatte die deutsche Gewerkschaft Verdi die etwa 2.000 Beschäftigten des Bodenpersonals an den Berliner Flughäfen zu einem weiteren Streik aufgerufen. Erst am Freitag waren fast alle Flüge in Tegel und Schönefeld ausgefallen - davon waren auch die Verbindungen nach Wien, Innsbruck, Salzburg und Graz betroffen.

Streik soll bis Dienstagfrüh dauern

Der Ausstand soll am Montagmorgen gegen 4.00 Uhr mit Beginn der Frühschicht starten und am Dienstagmorgen mit dem Ende der Nachtschicht gegen 5.00 Uhr enden. „Wiederum haben die Arbeitgeber leider nicht reagiert, sie haben kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt und die Zeit über das Wochenende ungenutzt verstreichen lassen“, sagte Verdi-Streikleiter Enrico Rümker. Die Gewerkschaft sei aber weiter gesprächsbereit.

„Streik ist und bleibt der Weg der Konfrontation, der bisher zu keinem Ergebnis geführt hat und auch für die weiteren Verhandlungen nicht förderlich ist“, sagte ein Sprecher des Forums der Bodenverkehrsdienstleister Berlin-Brandenburg. In diesem sind die an den Flughäfen tätigen Unternehmen organisiert. Die Arbeitgeberseite habe gezeigt, dass sie trotz angespannter wirtschaftlicher Lage gesprächsbereit sei.

Verdi fordert bei einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten einen Euro mehr pro Stunde für die Mitarbeiter des Bodenpersonals. Die Beschäftigten beim Check-in, beim Be- und Entladen der Flugzeuge und anderen Arbeiten auf dem Vorfeld erhielten derzeit im Durchschnitt etwa elf Euro pro Stunde.

Arbeitgeber boten schrittweise Erhöhung an

Die Arbeitgeber boten zuletzt die schrittweise Erhöhung der Löhne in allen Entgeltgruppen an - bei einer Laufzeit von drei Jahren. Das Gesamtvolumen betrage acht Prozent mehr Geld als im Moment ausgegeben werde, so der Sprecher der Arbeitgeber. Nach Angaben von Verdi würde ein einfacher Beschäftigter auf dieser Grundlage pro Arbeitsstunde 27 Cent mehr erhalten.

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