Privatuni in Krems soll Ärztemangel verhindern

Im Krems ist am Freitag das neue Universitätsgebäude der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften eröffnet worden. Mit dem Medizinstudium im eigenen Land, will Niederösterreich auch einen Ärztemangel verhindern.

In den beiden Trakten am Campus Krems stehen auf etwa 4.600 Quadratmetern Fläche zwei Säle und ein Hörsaal, 17 Seminarräume, ein Lehrlabor sowie ein „Skills Lab“ für den Unterricht in den klinischen Grundfertigkeiten zur Verfügung. Zwei weitere Laborkomplexe dienen Forschungsaktivitäten, unter anderem in den Schwerpunktthemen „biomedizinische Technik“ und „Wasser & Gesundheit“.

Die Karl Landsteiner Privatuniversität wurde Ende November 2013 akkreditiert. 2015 startete die Realisierung des neuen Universitätsgebäudes in Krems, für die das Wiener Architekturbüros Delugan Meissl Associated Architects (DMAA), der Architektur-Staatspreisträger 2015, verantwortlich zeichnet. Mit einem Budget von 25 Millionen Euro wurde der Bau Ende des Vorjahres fertiggestellt. Derzeit zählt die Karl Landsteiner Privatuniversität etwa 200 Studierende. In den nächsten Jahren soll die Zahl auf bis zu 600 steigen.

Schlüsselübergabe durch Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll (rechts) an Rektor Prof. Dr. Rudolf Mallinger (links)

NÖ Landespressedienst/Pfeiffer

Pröll: „Impuls für ärztliche Versorgung“

Die Schlüsselübergabe am Freitag erfolgte durch Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) an den Rektor der Privatuniversität, Rudolf Mallinger. Durch die neue Lehr- und Forschungseinrichtung erwarte man einen Impuls für die ärztliche Versorgung, sagte Pröll bei der Eröffnung. Gerade in ländlichen Regionen wolle man mit der Privatuniversität entsprechenden Nachwuchs beim medizinischen Personal schaffen. Hohes Niveau in der Ausbildung werde durch „die enge Zusammenarbeit der Karl Landsteiner Privatuniversität mit den Universitätskliniken“ sichergestellt, so Pröll.

In der heutigen Zeit sei man laut Pröll auch damit konfrontiert, dass neue Krankheitsbilder auftauchen, denen man oftmals machtlos gegenüberstehe. Die Karl Landsteiner Privatuniversität sei eine „Einrichtung, mit der man diese neuen Krankheitsbilder bekämpfen kann."

Moderne und fächerübergreifende Ausbildung

Die Karl Landsteiner Privatuniversität stehe für die Etablierung eines modernen, fächerübergreifenden Lehr- und Forschungsangebots im Bereich der Gesundheitswissenschaften und der Medizin, hieß es auch in einer Aussendung. Das international ausgerichtete Studienprogramm ergänze das klassische Ausbildungsangebot der öffentlichen Universitäten. An der Karl Landsteiner Privatuniversität sind zu je einem Viertel die Donau-Uni Krems, die Medizin-Uni Wien, die Technische Universität (TU) Wien sowie die IMC Fachhochschule Krems beteiligt, an der wiederum die Stadt Krems Anteile hat. Dazu finanziert das Land Niederösterreich unter anderem Infrastrukturinvestitionen.

Karl Landsteiner Privatuniversität

ORF

Das neue Gebäude der Karl Landsteiner Privatuniversität soll in Zukunft etwa 600 Studierenden Platz bieten

„Als wir im Herbst 2013 mit 28 Studierenden gestartet haben, hat es kein eigenes Gebäude gegeben“, erinnerte Rektor Rudolf Mallinger bei der Eröffnung. Damals habe man die Veranstaltungen in den umliegenden Räumlichkeiten organisiert. Dadurch, dass die Universität kein eigenes Haus gehabt habe, sei sie erst allmählich wahrgenommen worden. „Die Identität ist der Universitätsbau. Erst mit diesem Gebäude gibt es die Karl Landsteiner Privatuniversität wirklich“, so Mallinger.

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