Landesgalerie soll im Sommer 2018 eröffnen

Durch die archäologischen Funde bei den Aushubarbeiten für die Landesgalerie Niederösterreich in Krems sind keine allzu großen Verzögerungen zu erwarten. Die Eröffnung der Landesgalerie ist im Sommer 2018 geplant.

Der wertvolle archäologische Fund einer mittelalterlichen Hafenanlage bei den Bauarbeiten der Landesgalerie Niederösterreich in Krems hat auch Auswirkungen auf das Museumskonzept. Es wird an den Fund angepasst - mehr dazu in Museumsbau schreibt neue Stadtgeschichte (noe.ORF.at; 9.2.2017).

Archäologische Funde in Krems Stein Bauarbeiten Landesgalerie

Kunstmeile Krems/Christian Redtenbacher

Die Artefakte wurden durch eine archäologische Grabungsfirma wissenschaftlich dokumentiert und geborgen. Die Verzögerung bei den Bauarbeiten wurde mit acht Wochen angegeben. Gefunden wurden unter anderem mehr als 400 Objekte aus Holz, darunter ein zugespitzter, 1,55 Meter langer Pfahl mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern, der am Dienstag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten präsentiert wurde. Bei zwei Pfählen konnte bisher das Alter ermittelt werden. Die Funde stammen von 1260 bzw. 1344 nach Christus.

Außerdem wurde etwa ein 32 Zentimeter großer Tonkrug „gotischer Form“ gefunden. Gefäße dieser Art wurden den Angaben zufolge im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit (14./15. Jahrhundert) gefertigt und genutzt. Die archäologischen Funde werden im Kompetenzzentrum für Ur- und Frühgeschichte in Asparn an der Zaya (Bezirk Mistelbach) untergebracht. Ein Teil der Artefakte soll künftig vor der Landesgalerie ausgestellt werden.

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Landesgalerie soll Kulturtourismus „beflügeln“

Nach dem Spatenstich für die Landesgalerie im Juni 2016 wurden heuer im Februar die Grabungen abgeschlossen, seitdem sind laut Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) die Bauarbeiten „voll im Gange“. Im November soll der Rohbau fertiggestellt sein, die Eröffnung ist für nächstes Jahr im Sommer geplant. „Die Landesgalerie wird den Kulturtourismus beflügeln“, erwartet Pröll. Bei den Besucherzahlen auf der Kunstmeile Krems wird mit einer Steigerung von derzeit 120.000 auf 160.000 bis 170.000 Gäste pro Jahr gerechnet.

„Die Landesgalerie ist ein wesentlicher Eckpfeiler in der Neuordnung der niederösterreichischen Museumslandschaft“, so Pröll weiter. Demzufolge widme sich Carnuntum (Bezirk Bruck an der Leitha) der römischen Geschichte, Asparn und Mistelbach der Ur- und Frühgeschichte, Niedersulz (Bezirk Gänserndorf) präsentiere die volkskundliche Sammlung und St. Pölten das „Haus der Geschichte“ und das „Haus der Natur“. Krems bilde mit der Landesgalerie und den Einrichtungen der Kunstmeile das „Kompetenzzentrum für die Bildende Kunst“, betonte er.

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„Wir werden aktuelle Fragen stellen und diese mit Werken aus unterschiedlichen Epochen beantworten“, sagte Christian Bauer, der künstlerische Direktor der Landesgalerie Niederösterreich. Auf etwa 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden Werke aus der mehr als 60.000 Objekte umfassenden Kunstsammlung des Landes und aus Privatkollektionen präsentiert. Die Landesgalerie für österreichische Kunst soll die bestehenden Einrichtungen auf der Kunstmeile Krems ergänzen. Die Gesamtkosten wurden mit 35 Millionen Euro angegeben.

Gebäude schaut von jeder Seite anders aus

Das neue Gebäude mit Drehung und einer Haut aus Blech wird aus fünf Geschoßen bestehen: Ein unterirdisches Geschoß mit Ausstellungsbereich bildet die Verbindung zur Kunsthalle Krems, darüber sind ein Erdgeschoß mit Bögen aus Glas und drei Obergeschoße geplant. Der Entwurf sei „auf den Ort zwischen den Altstädten von Krems und Stein abgestimmt“, erklärte Architekt Bernhard Marte. Auf dem Gebäude „gibt eine hofartige Terrasse den Blick auf die Donau bis nach Göttweig frei“.

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