Streit um Reststoff-Deponie „Steinthal“

In zwei Jahren wird die Aluminiumschlacken-Deponie in Wiener Neustadt geräumt. Ein Teil des Restmaterials soll in der Deponie „Steinthal“ in Seebenstein (Bezirk Neukirchen) endgelagert werden. Eine Bürgerinitiative bekämpft das Vorhaben.

Die Deponie „Steinthal“ wurde vor zwei Jahren vom Abfallwirtschaftsverband Neunkirchen an die deutsche Geiger-Gruppe verkauft, die sie seitdem betreibt. Geiger ist ein Spezialist für die Sanierung von Altlasten und erhielt als Teil eines Konsortiums den Zuschlag für die Räumung der Aluminiumschlacken-Deponie in Wiener Neustadt.

Rainer Adami, der Geschäftsführer von Geiger Österreich, erklärte das Verfahren: „Wir schaffen es, auf mechanische Weise das verwertbare Aluminium aus diesen Altlasten herauszuholen. Der Rest wird dann noch einmal bearbeitet und verwertet. Die Sanierungsmenge in Wiener Neustadt wird auf eine Million Tonnen geschätzt. Rund ein Zehntel wird der Rest sein, den wir schließlich in Steinthal deponieren.“

Aluminiumschlacke Seebenstein

ORF/ Robert Salzer

Reststoff-Deponie „Steinthal“

Bürgerinitiative fürchtet Giftmüll

Die Bürgerinitiative Seebenstein erhob in Aussendungen zahlreiche Vorwürfe gegen die Geiger-Gruppe. Die zentrale Kritik: Es werde Giftmüll sein, der in der Deponie abgelagert werde. Dem widersprechen sowohl Rainer Adami als auch Bürgermeisterin Marion Wedl (SPÖ). Es werde ausschließlich Asche, Bauschutt und unbedenkliche Schlacke in Steinthal endgelagert, hieß es im Zuge eines Tages der offenen Tür in der Deponie am Freitag. Dieser wurde wegen der Diskussionen der jüngsten Zeit veranstaltet, um die Bevölkerung von Seebenstein zu informieren.

„Giftmüll und Sondermüll nehmen wir hier am Standort Steinthal nicht, wir dürfen das gar nicht deponieren und es ist auch nicht zur Zwischenlagerung vorgesehen", so Rainer Adami. Bürgermeisterin Wedl ergänzte, dass die Deponie von ihrer Geologie her bestens für dieses Vorhaben geeignet sei und außerdem von der Deponie-Aufsicht des Landes Niederösterreich monatlich überprüft werde.

Aluminiumschlacke Seebenstein Tag der Offenen Tür

ORF/ Robert Salzer

Tag der Offenen Tür am Freitag in der Deponie „Steinthal“

100.000 Tonnen Reststoffe nach Steinthal

Die Vorarbeiten zur Sanierung in Wiener Neustadt wurd zwei Jahre dauern, anschließend werden in einem Zeitraum von fünf Jahren insgesamt rund 100.000 Tonnen Reststoffe nach Steinthal gebracht. An Arbeitstagen werde von zehn bis 20 Lkw pro Tag ausgegangen, hieß es von der Geiger-Gruppe weiter.

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