Viertelfestival: „Metamorphose“ im Weinviertel

Ab 6. Mai heißt es wieder „Kultur ist der Platzhirsch“. Drei Monate macht das Viertelfestival im Weinviertel Station. Zum Motto „Metamorphose“ gibt es 150 Veranstaltungen. Am Montag wurde das Programm vorgestellt.

Kunst verschiedener Sparten „vor die Haustür“ bringt das Viertelfestival NÖ in seiner 16. Auflage heuer ins Weinviertel, seit 2006 gibt es den Festivalslogan „Die Kultur ist der Platzhirsch“. In 43 Orten werden von 6. Mai bis 6. August in etwa 150 Veranstaltungen 66 Projekte, davon 15 von Schulen, realisiert. Das diesjährige Motto lautet „Metamorphose“. Das Programm wurde am Montag in Wien vorgestellt. „Mensch, Kultur und Natur unterliegen einem stetigen Wandel“, spielte Festivalleiter Stephan Gartner auf das Motto an.

Mikl-Leitner: „Fest in der Region für die Region“

Das Bundesland habe sich mit Kunst von der Spitzen- bis zur Breitenkultur in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen internationalen Namen gemacht, sagte Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), die als künftige Landeshauptfrau die Kulturagenden vom scheidenden Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) übernimmt. Ein wesentlicher Träger sei das Viertelfestival, „ein Fest in der Region für die Region“, Plattform für Künstler, Kreativitätsförderung für die Jugend. 80 Ehrenamtliche wirken ebenso mit wie circa 500 Schulkinder. Der „Platzhirsch“ als Dachmarke sei gut etabliert, sie habe selbst einen im Garten stehen, erzählte die gebürtige Weinviertlerin.

Projektfoto des Viertelfestivals

Johanna Baader

„Donaumythos“ ist eines von vielen Projekten beim Viertelfestival 2017

Das Viertelfestival wolle weder mit Importen noch Namen punkten, betonte Gartner. „Bei uns sind die Tourneeproduktionen nicht besonders wichtig. Bei uns zählen originelle Ideen vor großen Projektbudgets“, so der Festivalleiter, jede Kunstrichtung sei erlaubt.

Vielfalt prägt das Mehrspartenfestival

Für das Projekt Leerstände wurden Kunstschaffende eingeladen, mit künstlerischen Methoden Nutzungen zu erarbeiten. Derart belebt werden nun u. a. mit „colourful Adventure. Wolkersdorf wird bunt“ ein Geschäftslokal in Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach) und in Röschitz (Bezirk Horn) mit „TH17. Inszenierte Metamorphosen“ ein altes Treibhaus in der Kellergasse. In Groß-Schweinbarth (Bezirk Gänserndorf) wird der Meierhof zum „cafe swinwart. Eine Leerstandsmetamorphose“.

Allein die Projekttitel zeigen die Vielfalt des Mehrspartenfestivals: So wird etwa nach dem Motto, dass Feste Gemeinschaften stiften und erhalten, das Weinviertel-Festival mit „Völkerball. Vielfalt vor den Vorhang“ der Plattform Flüchtlingshilfe Mistelbach eröffnet.

„Der Wind trägt alle Fragen ...! Was uns bewegt!“ heißt ein Projekt, bei dem Birgit und Peter Kainz mit 30 Maibäumen aus dem Land um Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach) aus 2016 neue „Frage-Zeichen“ setzen. „Elektrumtata. Musik zum Klang des Weins“ liefern Matthias Lackenberger, Andreas Pranzl und die Stadtmusik Hollabrunn, wobei blasmusikalische Tradition auf zeitgenössische E-Musik trifft, die „Hauptplatzgalerie“ der Kulturinitiative Sitzendorf an der Schmida (Bezirk Hollabrunn) lädt zu literarischen Abenden, und im vor 20 Jahren aufgelassenen Bahnhof von Pulkau (Bezirk Hollabrunn) wird Harold Pinters „Heimkehr“ gezeigt, ein Theaterstück über Gewalt und Tristesse innerhalb einer Familie.

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