Neue Gesichter bei der Landtagswahl

In einem Jahr wählt Niederösterreich einen neuen Landtag. ÖVP, FPÖ und Grüne haben die Weichen bereits gestellt, wer als Spitzenkandidat ins Rennen gehen wird. Es sind durch die Bank neue Gesichter. Die SPÖ hält sich bedeckt.

Am 3. März 2013 holte Erwin Pröll als Spitzenkandidat der ÖVP zum dritten Mal in Folge die absolute Mehrheit. Für Pröll und auch alle anderen Spitzenkandidaten von damals - Josef Leitner (SPÖ), Barbara Rosenkranz (FPÖ) und Madeleine Petrovic (Grüne) - war es die letzte Landtagswahl.

Elefantenrunde

APA/Oczeret

Petrovic, Pröll, Leitner und Rosenkranz (v.l.) zogen 2013 vorerst zum letzten Mal in einen Landtagswahlkampf. Zuvor standen sie der damaligen Chefredakteurin des ORF Niederösterreich, Christiane Teschl (M.), Rede und Antwort

In der ÖVP übernahm am Samstag Johanna Mikl-Leitner mit 98,5 Prozent der Delegiertenstimmen den Parteivorsitz und brachte sich in Stellung: „Wer, wenn nicht wir, soll den Zusammenhalt stärken zwischen Land und Gemeinden? Wer, wenn nicht wir, soll die Brücken bauen zwischen Jung und Alt? Wer, wenn nicht wir, soll den Schulterschluss herstellen zwischen Wirtschaft und Arbeit? Dafür braucht es uns“, sagte sie - mehr dazu in Mikl-Leitner mit 98,5 Prozent gewählt (noe.ORF.at; 25.3.2017).

„In diesem Land Verantwortung übernehmen“

Auch zwei andere Landtagsparteien stellten bereits die Weichen. Die Freiheitlichen ziehen mit Landesparteiobmann Walter Rosenkranz in die Wahl: „Und das als klares Signal dafür, dass ich auch deswegen antrete, um in diesem Land Verantwortung zu übernehmen“, sagte Rosenkranz bei einer Pressekonferenz am Donnerstag - mehr dazu in Walter Rosenkranz geht für FPÖ ins Rennen (noe.ORF.at; 23.3.2017).

Die Grünen wählten beim Landeskongress Anfang März in Ybbs Helga Krismer zur Spitzenkandidatin. Sie führt die Partei zum ersten Mal in eine Landtagswahl: „Ich sage euch heute: Wir werden erfolgreich sein, wenn wir alle gemeinsam mit verdammt viel Energie und an einem Strang in diese Wahl hineingehen, darum möchte ich euch bitten“, sagte sie am 5. März - mehr dazu in Grüne wählen Krismer zur Spitzenkandidatin (noe.ORF.at; 5.3.2017).

„Spannung nichts Schlechtes im Wahlkampf“

Weiterhin keine konkrete Auskunft über den Spitzenkandidaten gibt es bei der SPÖ: Der Landesparteivorsitzende und Bürgermeister von St. Pölten, Matthias Stadler, schloss sein Antreten als Spitzenkandidat bereits mehrmals aus. „Ich weiß den Kandidaten schon, aber wir präsentieren ihn aus guten Gründen im Mai und die Spannung, die Spannung ist nichts Schlechtes in einem Wahlkampf“, so Stadler am Donnerstag vor Journalisten.

Die Liste Frank, nach der Wahl 2013 drittstärkste Kraft im Land, mittlerweile aber gespalten, dürfte in dieser Form nicht mehr antreten. Klubobmann Ernest Gabmann will eine wirtschaftspolitische Plattform bilden: „Viele Gewerbe- und Wirtschaftstreibende haben ihre Bereitschaft zur Mitarbeit bekanntgegeben“, so Gabmann. Ob er als Spitzenkandidat antreten wird, ließ er offen, eine Entscheidung soll am Ende des Sommers fallen: „Auch ein völlig neues Gesicht ist denkbar.“

NEOS plant erstmaliges Antreten

Zum ersten Mal antreten will NEOS, Landessprecherin Indra Collini wird sich bei einer Mitgliederversammlung im Juni der Wahl zur Spitzenkandidatin stellen. NEOS macht bis Ende April eine „Starthilfe-Tour“ durch Niederösterreich, bei der Anliegen der Partei präsentiert und auch Bewerber für einen Listenplatz gesucht werden. Um im nächsten Jahr landesweit antreten zu können, benötigt NEOS in jedem Wahlkreis 50 Unterstützungserklärungen.

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

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