Neue Chancen für Schweinebauern

Für Schweinemastbauern aus Niederösterreich gibt es eine neue Vermarktungsmöglichkeit. Die Lebensmittelkette Spar bietet Schweinefleisch aus regionaler Herkunft an, das bei der Aufzucht strengen Kriterien unterliegt.

Die Schweine haben mindestens 60 Prozent mehr Platz, bekommen hochwertiges Futter vom eigenen Bauernhof, liegen auf Stroh und können jederzeit ins Freie, zum Fressen oder Trinken. Außerdem muss es Beschäftigungsmaterial und Rückzugsorte geben. Vollspaltenböden sind verboten und Außenklima-Stallungen notwendig.

Sieben niederösterreichische Schweinebauern erfüllen diese Voraussetzungen des erweiterten Agrar Markt Austria-Gütesiegels (AMA-Gütesiegel) „Mehr Tierwohl“ und liefern ihre Tiere an den Spar-eigenen TANN-Fleischbetrieb in St.Pölten. Von der Landeshauptstadt werden die Lebensmittelmärkte in Niederösterreich, Wien und im nördlichen Burgenland beliefert.

Abnahmegarantie und mehr Geld für Bauern

Die Bauern erhalten für den Mehraufwand eine Abnahmegarantie und etwa fünf Euro mehr pro Tier. Die Betriebe werden von der AMA regelmäßig kontrolliert und unterliegen dem AMA-Gütesiegel, ergänzt um das freiwillige Modul „Mehr Tierwohl“. Bis zum nächsten Jahr soll die Zahl der Bauern, die das Fleisch für die neue Produktlinie liefern auf 20 steigen. Das Tierwohl-Projekt ist von Spar, niederösterreichischen Schweinebauern und der Erzeugergemeinschaft „Gut Streitdorf“ gemeinsam entwickelt worden.

Schweinemast

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Die Schweine liegen auf Stroh und können jederzeit an die frische Luft

Die Lebensmittelkette will mit dem neuen Projekt den Konsumentenwünschen entgegenkommen. Denn auch Studien würden belegen, dass sich die Gesellschaft zunehmend für das Wohl der Schlachttiere interessiert, erklärte Spar Geschäftsführer Alois Huber. Impulse für die regionale Landwirtschaft ortet die designierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in dem Projekt, weil die landwirtschaftlichen Produkte von der Aufzucht über die Verarbeitung bis zum Vertrieb aus Niederösterreich kommen und die gesamte Wertschöpfung damit in Niederösterreich bleibe.

Tann ist mit sechs Fleischwerken in Dornbirn (Vorarlberg), Wörgl (Tirol), Marchtrenk (Oberösterreich), St. Pölten, Graz und Maria Saal (Kärnten) nach eigenen Angaben Österreichs größter Fleisch- und Wurstwarenproduzent. Tann verarbeitet an den Standorten jährlich etwa 60.000 Tonnen österreichisches Fleisch.

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