Michelhausen will Pfand für Verpackungen

In vielen Gemeinden läuft gerade der Frühjahrsputz, achtlos weggeworfener Müll wird eingesammelt. In Michelhausen (Bezirk Tulln) beschließt der Gemeinderat am Donnerstag eine Resolution für ein Pfandsystem für Dosen und Becher.

Die Asylwerber, die in der Gemeinde Michelhausen wohnen, helfen in diesen Tagen beim Frühjahrsputz. Einiges hat sich über den Winter am Straßenrand angesammelt, 53 Säcke voll Müll hat man im Ort gesammelt. Der Bürgermeister von Michelhausen, Rudolf Friewald (ÖVP), verweist auf Deutschland in dieser Problematik. „Gerade Deutschland beweist, dass es ein Pfandsystem gibt, das funktioniert. Ich glaube, dass es auch erziehungspolitisch eine vernünftige Lösung wäre.“

Neues System soll Fairness bringen

In dem deutschen System bezahlt der Konsument den Pfand etwa für Dosen oder Petflaschen und bekommt es dann wieder zurück. Das geltende Modell der Verpackungsverordnung ist gescheitert, so der Bürgermeister. „Da sind dann wieder wir gefordert als Gemeinden, dass wir mit freiwilligen Leistungen hier Aufräumaktionen starten und dann haben wir auch noch die Entsorgungskosten.“

Das neue System soll für Fairness sorgen. Es sollen nur jene zur Kassa gebeten werden, die ihren Mist nicht ordnungsgemäß entsorgen. „Es ist die Müllgebühr, die wir umlegen müssen. Ich sehe nicht ein, dass ein Bürger, der korrekt handelt, der sich an die vorgegebenen Strukturen hält und auch den Müllkübel verwendet, bestraft wird mit einer höheren Müllgebühr. Nur weil sich manche eben nicht daran halten“, sagt der Bürgermeister.

Gemeindebundpräsident zeigt sich gesprächsbereit

Die Resolution des Gemeinderates wird Friewald an Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) und alle Gemeinden ÖSterreichs schicken. Der neu gewählte Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, Alfred Riedl (ÖVP), zeigt sich gesprächsbereit. „Wenn es nicht anders geht, so wäre ein Pfandsystem für jeden Einzelnen etwas, wo er sorgsamer mit der Entsorgung von Müll umgeht. Es wäre offen gesagt auch eine Erziehungsmaßnahme. Es wäre logisch, weil am Ende zahlt der Bürger immer wieder und ein zweites Mal, wenn die Entsorgung gezahlt werden muss. Das könnte er sich damit sparen“, so Riedl.

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