Patenfamilien sollen Flüchtlingsfamilien helfen

Der Katholische Familienverband der Diözese St. Pölten sucht Patenfamilien für das Projekt „Familien für Familien“. Sie sollen Flüchtlingsfamilien beim Aufbau sozialer Kontakte helfen.

Für zehn Flüchtlingsfamilien werden heimische Patenfamilien gesucht. Das Projekt startet zunächst im Großraum St. Pölten. Der Ausbau auf weitere niederösterreichische Städte ist in Planung. Unterstützt wird das Integrationsprojekt vom Land Niederösterreich.

Das Projekt soll einen Beitrag zur Integration von sogenannten Teilnehmerfamilien leisten, die bereits einen Asylstatus erhalten haben. Durch die Unterstützung einer oder im Idealfall von zwei hier ansässigen Familien wird den Teilnehmerfamilien ermöglicht, Kultur- und Freizeitangebote kennenzulernen. Zudem soll man sich über familienrelevante Themen austauschen und am Alltag von Familien in Niederösterreich teilhaben.

Gemeinsame Aktivitäten im Mittelpunkt

Gleichzeitig lernen die Patenfamilien die Kultur der Migrantenfamilie kennen. Im Verlauf eines Jahres treffen sich die Familien zwei bis vier Mal pro Monat zu typischen Familienunternehmungen, wie etwa zum gemeinsamen Kaffeetrinken, zum Spielplatzbesuch, zu einem Besuch in der Bücherei oder im Kasperltheater.

Kinder umarmen sich

Katholischer Familienverband der Diözese St. Pölten

„Auf beiden Seiten profitieren die Familien von diesem Projekt. Die Patenfamilie hilft der Teilnehmerfamilie bei der Integration und beim Aufbau eines Freundeskreises in Österreich. Die Patenfamilie hat die Chance, im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen Beitrag zu leisten und bekommt einen Einblick in eine andere Kultur“, sagt Eva Lasselsberger, die Organisatorin des Projekts.

Zeit statt finanzieller Hilfe

Für viele Eltern ist es schwierig, abseits des Familienalltags ehrenamtlich tätig zu werden. Bei diesem Projekt muss die benötigte Zeit für das soziale Engagement nicht von der oft viel zu knappen gemeinsamen Freizeit abgezogen werden, heißt es vom Familienverband. Finanzielle Hilfen, Behördenangelegenheiten oder Arbeitssuche für die Teilnehmerfamilien zählen nicht zu den Aufgaben der Patenfamilien.

„Integration ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, die nur unter dem Aspekt des Forderns und Förderns gelingen kann. Besondere Bedeutung haben dabei ‚BrückenbauerInnen‘, also Menschen, die zwischen unterschiedlichen Gruppen vermitteln und sich für andere engagieren“, sagt der für Integration zuständige Landesrat Karl Wilfing (ÖVP). Interessierte Patenfamilien können sich beim Katholischen Familienverband der Diözese St. Pölten melden.

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