Neuer Standort statt Aus für „Kebab-Ali“

Der Streit um den Marktstand von „Kebab-Ali“ hat nun ein Ende. Nachdem Alihan Turgut wegen seiner schlechten Deutschkenntnisse am Hauptplatz in Wr. Neustadt aufhören musste, bekommt er jetzt einen neuen Stellplatz.

Ab 22. April wird Alihan Turgut seine Kebabs, Dürüms und Veggie-Sandwiches im „Utoya-Park“ in der Nähe des Bahnhofes verkaufen, hieß es auf Anfrage von noe.ORF.at bei Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP). „Ich habe immer gesagt, dass seine Existenz aufrecht erhalten bleibt, aber nicht im Stadtinneren“, so der Bürgermeister am Samstag. „Ich habe neue Standorte gesucht und geprüft. Alihan Turgut war am Freitag bei mir und ich habe ihm zwei Standorte vorgeschlagen“, so Schneeberger weiter.

Jetzt muss alles sehr schnell gehen, denn am 29. April eröffnet bereits der neu gebaute „Marienmarkt“ auf dem Hauptplatz, „bis dahin müssen alle bisherigen Stände, die keine Berechtigung mehr haben, weg“, so Schneeberger. Alihan Turgut hatte keine neue Genehmigung für seinen Marktstand erhalten. Laut Marktstadtrat Udo Landbauer (FPÖ) wurde der abgelaufene Bescheid nicht verlängert. Schneeberger stellte sich damals hinter die Entscheidung, mit der Begründung, dass Alihan Turgut unter anderem nach 20 Jahren in Österreich noch immer nicht Deutsch spreche - mehr dazu in Deutschmangel: Aus für „Kebab-Ali“ (noe.ORF.at; 9.3.2017).

Aufsehen bei Grünen und „Washington Post“

Diese Entscheidung sorgte vor allem in der Gemeindepolitik für Unmut. Die Grünen forderten weiterhin einen zentrumsnahen Standort für „Kebab-Ali“ und brachten am Dienstag eine entsprechende Petition mit 2.200 Unterschriften im Rathaus ein. „Die Petition soll einerseits Alihan Turgut unterstützen, aber auch aufzeigen, dass Integration und Zusammenleben funktionieren“, hieß es auf der Website der Grünen Wiener Neustadt. Laut Schneeberger habe die Petition am Ende aber keine Rolle in der Standort-Entscheidung gespielt: „Das habe von Anfang an nichts geändert. Die Grünen haben keine Alternativen gesucht“, so Schneeberger.

Screenshot "Washington Post"

ORF

Onlinebericht der „Washington Post“

Schließlich sorgte der Streit auch medial nicht nur am österreichischen Zeitungsmarkt für großes Aufsehen. So berichtete etwa die Online-Ausgabe der „Washington Post“ über das Schicksal des türkischen Unternehmers. „Ich sehe das mit Humor, das kann man nicht ernst nehmen“, sagte Schneeberger.

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