Thiem vor wichtigster Turnierphase des Jahres

Für Tennis-Star Dominic Thiem geht es in die nächste heiße Turnierphase, für ihn die wichtigste des Jahres. Der Weltranglisten-Neunte bereitet sich derzeit in der Südstadt auf die europäische Sandplatz-Saison vor.

Der 23-jährige Niederösterreicher ist vor knapp zwei Wochen nach einem Auftakt-Aus in Miami nach langer Übersee-Reise in die Heimat zurückgekehrt. Thiem bereitet sich aktuell in der Südstadt akribisch vor, am Donnerstag fliegt er nach Monte Carlo.

Bresnik: „Die Vorbereitung läuft super“

Thiems Coach Günter Bresnik berichtete im Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA) von guten Fortschritten und einer guten Vorbereitungsphase. „Die Vorbereitung läuft super. Da kann man wirklich gezielt wieder an ein paar Dingen arbeiten“, schilderte Bresnik. So wurde das Material wie Schläger und Schuhe neu adaptiert.

Dominic Thiem

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Auf Sand fühlt sich Thiem besonders wohl

Immer wieder betont Thiem, dass Sandplatz sein Lieblingsbelag ist, obwohl er auch auf Hartplatz und im Vorjahr in Stuttgart sogar auf Rasen schon Titel geholt hat. Und natürlich ist die Erwartungshaltung im Vergleich zu 2016 weiter gestiegen. „Das mag schon ein gewisser Druck sein. Aber damit kann er gut umgehen. Ich kann nicht sagen, ich erwarte mir nichts und dann ist alles besser“, glaubt Bresnik. Sein Schützling habe genaue Vorstellungen, von dem, was er erreichen möchte.

Monte Carlo, Barcelona, Madrid, Rom und Paris

Die Turnierplanung steht mit kleinen Änderungen. Thiem spielt vor Paris fix Monte Carlo, Barcelona, Madrid und Rom. Bresnik: „Ob er noch zusätzlich etwas spielt, das wird man sehen, wie es läuft.“ So ist weder München, wo Thiem Vorjahresfinalist war, noch das von Nizza nach Lyon übersiedelte ATP-Event unmittelbar vor den French Open fix. In Nizza hat Thiem 2015 und 2016 jeweils den Titel geholt und war dann erst ganz knapp nach Roland Garros angereist.

Spielt Thiem aber bei den größeren Masters-1000er-Sand-Turnieren wie Monte Carlo (2016 Achtelfinale), Madrid (1. Runde) und Rom (Viertelfinale) besser, kann er auch weit besser punkten als bei den kleineren 250er-Events in München oder Lyon. „Es ist nicht so, dass das der Zenit war“, meinte auch Bresnik mit Blick auf die Vorjahresergebnisse.

Bresnik: „Bester Tennisspieler, der er je war“

Wenn Bresnik seinen Schützling im Vergleich zu April 2016 sieht, hat der 55-jährige Niederösterreicher ein klares Statement parat: „Man kann ganz objektiv sagen, dass er jetzt wesentlich besser Tennis spielt als vor einem Jahr.“ Natürlich hat sich auch die Konkurrenz verbessert. „Wie es in der Relation ausschaut, wird man sehen. Aber absolut gesehen, ist Dominic sicher heute der beste Tennisspieler, der er je war.“

Dominic Thiem

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Dominic Thiem nach dem Turniersieg in Rio Ende Februar

„Ich finde, dass Dominic momentan ein Niveau hat, wo es niemanden mehr überraschen würde, wenn er - welches Turnier auch immer - gewinnt“, sagt Bresnik. Der Weltranglisten-Neunte zählt nicht nur für ihn bei jedem Turnier zumindest zum erweiterten Favoritenkreis.

Positive Signale für Davis-Cup im September

Thiem wird nach Paris in der Rasen-Saison sicher in Halle spielen. Stuttgart, wo er Titelverteidiger ist, ist noch nicht geklärt. In Sachen Davis-Cup-Heimspiel im September gegen Rumänien gibt es positive Signale. „Im September ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er dabei ist“, sagte Bresnik, der überrascht war, dass das ÖTV-Team in Weißrussland verloren hat. „Jürgen (Melzer) hat in den Wochen davor sehr gut gespielt und war für mich klarer Favorit gegen beide Einzelspieler“, meinte er.

Doch Bresniks Fokus liegt freilich ganz auf Thiem, mit dessen Gesamtzustand er aktuell sehr zufrieden ist. „Heute steht er da wie eine tausendjährige Eiche. Vor Verletzungen bist du nie gefeit, da kann immer eine Kleinigkeit passieren. Aber im Moment passt alles.“ Thiem agiere kompakter, ausdauernder, war immer schon außergewöhnlich schnell und „ist sicherlich ein Mann geworden in den letzten zwei, drei Jahren“.